Aufklärung und Barbarei - Zur Theorie des Antisemitismus in der Dialektik der Aufklärung

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GRIN Verlag, Oct 29, 2004 - Political Science - 19 pages
Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Politik - Politische Theorie und Ideengeschichte, Note: 1,3, Humboldt-Universität zu Berlin, 12 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: »So wahr es ist, daß man den Antisemitismus nur aus unserer Gesellschaft heraus verstehen kann, so wahr scheint es mir auch zu werden, daß nun die Gesellschaft angemessen nur durch den Antisemitismus verstanden werden kann.« Max Horkheimer, zitiert nach Rabinbach (1999) ,S.132 Die folgende Arbeit beschäftigt sich mit dem Kapitel »Elemente des Antisemitismus. Grenzen der Aufklärung«, dem 40 Seiten umfassenden Schlussteil der »Dialektik der Aufklärung«, es soll versucht werden die Antisemitismustheorie der Kritischen Theorie, so gut dies in diesem Rahmen möglich ist, zu rekonstruieren und ihre Aktualität ansatzweise im Vergleich mit neueren Studien zum eliminatorischen Antisemitismus kritisch zu überprüfen. Die »Elemente« stellen die bis dato letzte Konsequenz der vorangehenden Beschreibung des dialektischen Prozesses der Aufklärung und dessen Umschlagen in den Mythos dar. Das Kapitel besteht aus sieben Abschnitten, die sich jedoch nicht synthetisiert zu einer zusammenhängenden Antisemitismustheorie zusammenfügen, sondern einen elementarischen Charakter der Annäherung an das Ganze darstellen und verschiedene Erklärungsansätze nebeneinander stehen lassen. In dieser multikausalen Herangehensweise und der Einbeziehung psychoanalytischer, sozioökonomischer, geschichts- und religionsphilosophischer Elemente liegt eine der Stärken des Textes. Die Elemente können als theoretische Ergänzung zu den subjektiven empirisch- psychoanalytischen Studien der »Authoritarian Personality« angesehen werden und zu einem besseren Verständnis dieser sehr praxisorientierten Studie beitragen. Von Theodor Wiesengrund Adorno und Max Horkheimer, unter Beihilfe Leo Löwenthals, im Jahre 1944 im amerikanischen Exil verfasst und im Jahre 1947 noch um die letzte, die siebte These ergänzt, stellt dieses Werk - trotz seines philosophisch-fragmentarischen Charakters - immer noch einen der wichtigsten Grundlagentexte der neueren Antisemitismusforschung und einen basalen Text der »Kritischen Theorie der Frankfurter Schule« dar.

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