Bildung und Briefe im 6. Jahrhundert: Studien zum Mailänder Diakon Magnus Felix Ennodius

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Walter de Gruyter, 2007 - Education - 399 pages
Der Mailänder Diakon Ennodius (er wurde ca. 513 Bischof von Pavia) hat ein vielfältiges Werk hinterlassen, das zunächst vorgestellt wird (u.a. christliche Hymnen und einen Panegyricus auf Theoderich). Die bisher übersehene Tatsache, dass er früher als Redner und Dichter aufgetreten ist und eventuell auch Lehrer war, kann erklären, warum er die Angehörigen der römischen Oberschicht so intensiv dazu auffordert, sich um Bildung zu bemühen, und dass er sich als Tutor um einige Jungen kümmert. Dabei spricht er von einer Spannung zwischen seiner Tätigkeit als Diakon und seiner Begeisterung für die eloquentia. Seine Briefe an Verwandte, an weltliche und kirchliche Amtsträger (z.B. den Papst) werden in die Tradition der Gattung eingeordnet und mit denen anderer Epistolographen verglichen. Bisher war nicht aufgefallen, dass er sich je nach Adressat und Situation in ganz verschiedenen Rollen präsentiert: nur selten als demütig-frommer Diakon, viel häufiger als ungeduldiger und vorwurfsvoller Freund bzw. Verwandter. Anders als bisher angenommen ahmt er nicht die freundlichen Briefe des Symmachus nach, sondern gibt sich häufig geradezu wie ein Anti-Symmachus, wobei er mit den Konventionen und Motiven der Gattung "Brief" sehr selbstbewusst und häufig in überraschender Weise umgeht.
 

Contents

Einleitung
1
Cultura sermonis
11
Einführung zu Leben und Werk 2230
20
difficilis et obscurus
53
Der Diakon und sein Vorleben als Redner und Dichter und Lehrer?
63
Der Diakon und die studia liberalia
82
et clericus et doctus
134
Charakteristika der Briefe des Ennodius
166
schaft bei Symmachus 214 Briefe und Freundschaft bei Ennodius
217
Prooemien in Briefen 254 Sentenzen in Briefen 255 Der Kanzleistil
256
Contestatio diligentiae
273
praevius sermo
303
Reaktion auf Aufforderungen zu schreiben
317
Ars mihi regna dedit
373
Indices
391
Copyright

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About the author (2007)

Bianca-Jeanette Schröder, Ludwig-Maximilians-Universität München.