Darstellung des Totentanz-Motivs Hugo von Hofmannsthals an Beispielen: "Der Tor und der Tod" und "Jedermann"

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GRIN Verlag, Oct 6, 2004 - Literary Criticism - 30 pages
Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,3, Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) (Kulturwissenschaften), 18 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Arbeit gibt zunächst einen Überblick über die Entstehung der mittelalterlichen Totentänze, wobei kurz auf die Vorläufer und anschließend auf die Rolle der Kirche eingegangen wird. Die typischen Merkmale der Totentänze werden dargestellt und wie diese sich im Zuge der Reformation und Aufklärung verändert haben. Einhergehend mit der Veränderung der Selbstwahrnehmung des Menschen – nämlich des Sich-Selbst-Bewusstwerdens im Zuge der Aufklärung – verändert sich auch die Einstellung zum Tod. Die Totentänze selbst geraten zunächst in Vergessenheit. Das Motiv wird jedoch im 19. und 20. Jahrhundert, im Zuge der Kriegsereignisse und der Industrialisierung, erneut aufgegriffen. Besonders bei den Künstlern im Wien des fin de siècle lässt sich eine intensive Auseinandersetzung mit der Todesthematik feststellen. Arthur Schnitzler zeichnet in seinen Werken Realitätsflucht und Traumwelten, beeinflusst auch durch Sigmund Freuds wissenschaftliche Erkenntnisse. Die vorliegende Analyse fokussiert auf zwei Werke von Hugo von Hofmannsthal: Die Dramen Der Tor und der Tod sowie Jedermann. Hofmannsthal beschäftigt sich in vielen seiner Werke mit der Todesthematik. In den beiden genannten wird das Totentanz-Motiv gezielt aufgegriffen. Inwiefern Hofmannsthal dabei klassische Elemente einbaut und inwieweit er das Totentanz-Motiv variiert und in zeitgenössische Bezüge setzt, ist Gegenstand dieser Arbeit. Vor der Analyse der oben genannten Werke erfolgt noch eine kurze Darstellung der Sprachkrise der fin de siècle-Autoren und die substituierende Funktion des Tanzes in dem Augenblick, wo die Sprache versagt.

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