Der Schelmenroman als Anti-Romanze: Frauenbild und Liebesthema

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Peter Lang GmbH, Internationaler Verlag der Wissenschaften, 2003 - Literary Criticism - 102 pages
Weiblichkeit und Eros: die Anfänge ihrer literarischen Artikulation bilden den Ausgleich dieser vergleichenden Studie. Im Spanien des 16. Jahrhunderts erfährt ihre motivische Prägung mit der novela picaresca einen markanten Bruch. Insbesondere Mateo Alemáns Leben des Guzmán von Alfarache findet in ganz Europa Nachahmer und trägt dazu bei, dass der Schelmenroman an Stelle der höfisch-idealischen Romanze tritt.
Er verkehrt das Romanzenmodell in Modi des Realistisch-Amoralischen, Animalischen und Vulgären und macht die Auseinadersetzung zwischen satirisch-didaktischer Typisierung und moralisch indifferenter Individuation zum Thema. Und so wird, wie die Autorin belegt, der Schelmenroman zu einem entscheidenden Schritt in der Entwicklung des bürgerlichen Romans, dessen Frauengestalten später etwa in Daniel Defoes Moll Flanders oder Gustave Flauberts Education Sentimentale herausragende Ausprägungen erfahren.

About the author (2003)

Alexandra Kinzkofer studierte Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft, Französische Philologie und Geschichte an der Ludwigs-Maximilian-Universität München. Mit der vorliegenden Arbeit schloss sie ihr Studium ab.

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