Der wille: seine erscheinung und seine beherrschung, nach den ergebnissen der experimentellen forschung

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J.A. Barth, 1923 - Educational psychology - 282 pages
 

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Page 181 - in der Elimination aller zwischen dem Anfangs- und Endpunkt gelegenen psychischen Mittelglieder". „Sobald sich nämlich zusammengesetzte Willensvorgänge von übereinstimmendem Motivinhalt häufiger wiederholen, erleichtert sich der Kampf der Motive: die in den früheren Fällen unterlegenen Motive treten bei den neuen Anlässen zunächst schwächer auf und verschwinden zuletzt völlig.
Page 207 - ... Bewufstsein vom Zweck oder Objekt der Handlung geltend macht, aber von hier ist noch ein Schritt zu machen, bevor ein Bewufstsein der Lust entstehen kann, welche dieses Objekt mit sich bringt. Das Motiv, die bewegende Kraft der Triebhandlung (wie auch der eigentlichen Willenshandlung) ist das durch die Vorstellung vom Zweck erregte Gefühl, nicht aber (wenigstens nicht anfangs oder immer) das Gefühl, welches durch die Vorstellung erregt wird, dafs wir nach Erreichung des Zwecks Lust fühlen...
Page 39 - Wollen besteht nach beiden in einer erlebten Tätigkeit des Ich, die als letztes Datum anzusehen ist.
Page 59 - ... gerichteten eigenartigen Wirkungen, welche den Ablauf des Geschehens im Sinne der Zielvorstellung bestimmen, bezeichnen wir als die von der Zielvorstellung ausgehenden determinierenden Tendenzen. Dabei soll diese Bezeichnung nur die Tatsache des nach dem Inhalte der Absicht bezw. der Zielvorstellung geregelten Ablaufes des geistigen Geschehens zum Ausdruck bringen, ohne daß hinsichtlich der Beschaffenheit dieser eigentümlichen Nachwirkungen irgendwie etwas gesagt sein soll.
Page 225 - Es ist bei der Auslösung des Willensaktes durch ein Motiv wirklich so, wie die allgemeine Selbstbeobachtung lehrt : wir wollen wirklich, weil wir ein wertvolles Ziel erkennen; angesichts des wertvollen Zieles erhebt sich das Streben spontan2.
Page 32 - Endlich wird es den Versuchspersonen klar, daß das Charakteristische der willentlichen Wahl in dem Bewußtsein der Tätigkeit beruht, das aber durchaus nicht mit dem oben besprochenen Gefühl der Tätigkeit verwechselt werden darf. Die Vpn. können ihr Erlebnis nur dadurch adäquat wiedergeben, daß sie das Ich als den Ausgangspunkt einer Tätigkeit hinstellen.
Page 139 - Rolle spielt, die ihr namentlich die 'klassische Theorie' zuschrieb, für die es nur sensorische Zentren, keine motorischen gab, und die durch die Lebhaftigkeit der kinästhetischen Vorstellung auch die Willensvorgänge begreiflich machen wollte. Allein MEYER vermag darum doch noch nicht, die kinästhetischen Vorstellungen überhaupt aus der Psychologie der Willenshandlungen auszuschliessen. Denn einmal lässt sich mit der Selbstbeobachtung am Schreibtisch das Nichtvorhandensein dieser Vorstellungen...
Page 55 - Diese im Unbewußten (= nicht Bewußten) wirkenden, von der Bedeutung der Zielvorstellungen ausgehenden, auf die kommende Bezugsvorstellung gerichteten Einstellungen, welche ein spontanes Auftreten der determinierten Vorstellung nach sich ziehen, bezeichnen wir als determinierende Tendenzen*).
Page 139 - ... motorischen gab, und die durch die Lebhaftigkeit der kinästhetischen Vorstellung auch die Willensvorgänge begreiflich machen wollte. Allein MEYER vermag darum doch noch nicht, die kinästhetischen Vorstellungen überhaupt aus der Psychologie der Willenshandlungen auszuschliessen. Denn einmal lässt sich mit der Selbstbeobachtung am Schreibtisch das Nichtvorhandensein dieser Vorstellungen nicht befriedigend glaubhaft machen. Sodann fehlt es für die kinästhetischen Vorstellungen auch nicht...
Page 25 - Ich" und die , .Aktivität" die Hauptrolle. ACH betont immer wieder, daß das „Ich" als die Ursache der Handlung erscheine1, LINDWORSKY erklärt das Wollen für ein „spezifisches Erlebnis, eine Betätigung seitens des Subjektes, bei welcher dieses als der Ausgangspunkt...

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