Die Entstehung der Kanonikerkongregationen und die Kanonikerreform des Konzils von Aachen 816

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GRIN Verlag, Oct 31, 2006 - Religion - 15 pages
Studienarbeit aus dem Jahr 1996 im Fachbereich Theologie - Historische Theologie, Kirchengeschichte, Note: 2,0, Universität Wien (Institut für Kirchengeschichte), 15 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: 1. Abriß über die Geschichte der Regularkanoniker bis zum Konzil von Aachen 1.1 Kanoniker im vierten Jahrhundert Die Ursprünge von regulierten Kanonikern reichen in die Frühzeit des Christentums zurück. Der "Sacer et Apostolicus Ordo Canonicorum Regularium Sancti Augustini" beginnt seine Geschichte bei den Anfängen des Christentums, um auszudrücken, daß den entsprechend der Regel lebenden Kleriker, den "canonicus", ein enges Band mit dem Gedankengut der frühen Kirche verbindet. Die in der Apostelgeschichte (Apg 4,32) erwähnte "Koinonia" der Urgemeinde in Jerusalem sollte zwar nicht in erster Linie ein klösterliches, jedoch ein karitatives Ideal ausdrücken. Die Väter stützten sich bei ihrer Definition des Idealbildes des Klerikers einerseits auf die Lebensformen die biblisch erwähnt wurden, andererseits auf die Erfordernisse zum weihevollen Vollzug der Liturgie, dessen Begründung sie ebenso in der Heiligen Schrift zu finden glaubten. Beispiele hierfür sind die Kommentare des heiligen Hilarius und des heiligen Ambrosius über den Psalm 119. Einen Ausgangspunkt zur Entsagung von den weltlichen Gütern bildete der 57. Vers dieses Psalmes (Portio mea Dominus - Mein Anteil ist der Herr (EU)). Außerdem seien hier die Briefe des heiligen Hieronymus an Heliodor , an Rusticus und an Nepotian genannt. Diese Betrachtungen bilden die Grundlage für die Schaffung einer Lebensordnung des Klerus. Das Zölibatsgesetz wird von Tertullian, vom heiligen Cyrill von Jerusalem und vom heiligen Hieronymus als Brauch bezeugt und von den Konzilien von Elvira (um 300), von Karthago, von Toledo und von Turin (um 400) gutgeheißen. Von heiligen Papst Leo wird es im fünften Jahrhundert auf Subdiakone ausgedehnt. Noch weitere Maßnahmen des fünften Jahrhunderts sollten Kleriker vom Umgang mit der Welt fernhalten. So wurde Klerikern der Handel, die Verwaltung zeitlicher Angelegenheiten, die Teilnahme an profanen Vergnügungen und vieles mehr verboten. Die äußeren Zeichen der Absonderung waren die Tonsur und das Ordenskleid, welches gegen Ende des fünften Jahrhunderts aufkommt. Vom Konzil von Chalkedon (451) wird die Stabilität des Klerus festgelegt. [...]

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