Die Industriekonjunktur - ein Rechenfehler!

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Spaeth & Linde, 1927 - Business cycles - 95 pages
 

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Absatzstockung Abschreibungen Aenderung Aktien allgemeinen allmählich Anlagen Anlaß Anschaffungswerte Arbeit Arbeiterzahl Arbeitslosigkeit Augsburger Kammgarn-Spinnerei Außenstände Auswirkung beeinflußt besonders Bestände Betrag Betriebe Betriebsgewinn Bilanz Cassel Debitoren Diskontsatzes Dividende Einfluß Einkommen Entwicklung Erfolgsrechnung erheblich Erhöhung ersten Ertrag Fall Geld Geldbestände Geldmarkt geringer gesamte Gewinn gleichen große Güter heißt Hoch Hochkonjunktur Höhe Höhepunkte Industrie Industriekonjunktur Inflation infolge Jahre Kapital Kapitalgüter Kapitalmarkt Kaufkraft kommen Konjunktur Konjunkturbewegung Konjunkturwelle Konsumenten Kosten Kostenfonds Kostenteile Kreditoren Kreislauf Kreislauffremde Krise läßt lichen Liquidität Löhne Markte Minderung möglich muß Nachfrage nehmung niedrigen nominalem Periode Preise Preissenkung Produkte Produktion Produktivgüter Prozent Quantum Rechnung richtig ruhenden Vermögen Scheingewinn Scheinverlust schließlich Schwankungen Senkung Spezialkonjunktur Spiethoff starke steigen steigenden Steigerung stillen Reserven Teil Tendenz übermäßige Ueberschuß Umsatz Umsatzperiode Umsatztag unserer Unternehmer Untersuchung Ursache Verbrauchsgüter Verkehrsgleichung Verlauf Verlust Vermehrung Vermögensteile Verschiebung Volkswirtschaft voll Warenbestände weiter Wertänderung am ruhenden Werte Wertminderung Wertsenkung Wertsteigerung Wertveränderung wesentlich wieder Wirtschaft Zahl zeigen zeigt Zeitpunkt Ziffern Zins Zinses

Popular passages

Page 20 - Arbeitskraft aus der Landwirtschaft erheblich abnehmen wird. Das letzte Jahrhundert ist zugleich die Zeit der Entstehung der modernen Großindustrie, ganz besonders die Zeit, in der die kapitalproduzierenden Industrien außerordentlich schnelle Fortschritte gemacht haben. Diese Fortschritte sind, wie wir wissen, nicht gleichmäßig, sondern sprunghaft, in den Hochkonjunkturen konzentriert gewesen. Sie wurden nur durch den extraordinären Zuschuß von Arbeitskraft, der- jedesmal von der Landwirtschaft...
Page 21 - Erscheinung der Übergangsperiode von den alten Wirtschaftsformen zu den modernen darstellen. Wenn Arbeitskraft von außen nicht oder nur in kleinem Umfange bezogen werden kann, werden Hochkonjunkturen in ihrer früheren Stärke nicht mehr auftreten können. Wenn aber die...
Page 63 - ... Das, was so als Gewinn ausgeschüttet worden ist, muß, wenn das Lager aufgefüllt werden soll, wieder als Kapital in die Unternehmung hereingezogen werden, also muß, wenn alle Unternehmungen gleichzeitig so handeln, eine überstarke Kapitalnachfrage entstehen. Weiter aber wird auch der Unternehmer, wenn er den Scheingewinn für echt hält, glauben müssen, daß seine Unternehmung eine höhere Rente abwirft, als es in Wirklichkeit der Fall ist. Glaubt er aber an die hohe Rente, so wird er auf...
Page 20 - Dies bedeutet, daß der Wechsel zwischen Auf- und Niedergangsperioden seiner innersten Natur nach eine Variation in der Produktion von festem Kapital ist, aber in keinem unmittelbaren Zusammenhang mit der übrigen Produktion steht...
Page 61 - Geldeinheit von l auf 1/3 zu ermäßigen und danach wieder auf 2/3 zu erhöhen. Wenn nun die Unternehmungsrechnung ohne Rücksicht auf solche Verschiebungen die Geldeinheit zum Eckstein ihres Rechnungswesens macht und alle geschäftlichen Erfolge an dieser Einheit mißt, muß eine Fehlrechnung entstehen. Es hat langer Zeit, selbst in der gigantischen deutschen Inflation, bedurft, ehe die Unternehmer wie die Behörden und die Öffentlichkeit die Unhaltbarkeit dieser Rechnung eingesehen haben.
Page 59 - ... Jedenfalls muß, wenn wir die Ursache in den Ablaufverhältnissen des Kreislaufs selbst suchen, sein Verlauf nicht, wie bisher die Konjunkturforschung zu tun pflegte, nur oberflächlich an den am leichtesten faßbaren Stellen untersucht werden, sondern man wird dem dynamischen Ablauf des wirtschaftlichen Geschehens das Verfahren dynamischer Forschung gegenüberstellen müssen. Man muß also den Kreislauf des Einkommens und der Güter nicht nur bis an die Grenze der Unternehmung verfolgen, sondern...
Page 63 - ... ist, um das Vermögen auf seinem alten Stande zu erhalten, also auch nicht als Gewinn und Einkommen verzehrt werden darf. Wird der Scheingewinn wie Einkommen verbraucht, so muß das Rückwirkungen von Bedeutung ergeben. Das, was so als Gewinn ausgeschüttet worden ist, muß, wenn das Lager aufgefüllt werden soll, wieder als Kapital in die Unternehmung hereingezogen werden, also muß, wenn alle Unternehmungen gleichzeitig so handeln, eine überstarke Kapitalnachfrage entstehen. Weiter aber wird...
Page 63 - ... vorher. Der Betrag, der im Betriebe fälschlicherweise zurückgehaltenen Wertminderung am ruhenden Vermögen ist Scheinverlust, durch Einsetzung von Scheinkostenwerten. Die Auswirkungen sind in diesem Falle, daß die Unternehmung in dem nicht ausgeschütteten Betrage Einkommen in Kapital verwandelt, das bei unverändertem Umfange der Geschäfte im Betriebe nicht voll beansprucht wird. Der Betrieb wird um die zurückgehaltene Wertminderung liquider, und da er das Geld nicht voll verwerten kann,...
Page 19 - Eine Aufgangsperiode ist eine Periode besonderer Steigerung der Produktion von festem Kapital, eine Niedergangsperiode oder Depression ist eine Periode, wo diese Produktion unter den früher erreichten Punkt sinkt...

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