Eine Analyse von Kleists "Geistererscheinung" unter Zuhilfenahme von Roland Barthes' Konzept der "écriture-lecture"Essay aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Freie Universität Berlin, 14 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: "B(arthes)/K(leist): Geisterscheinung" ist ein spielerisch nachvollziehender Essay eines Umgangs mit literarischen Texten, den der französische Literaturtheoretiker und -kritiker Roland Barthes "écriture-lecture" genannt hat. Das damit benannte Vorgehen, das die Beschreibung einer Art reflektierten Lesens darstellt und keine Methode konstituiert, wird anhand von Heinrich Kleists kurzer Anekdote "Geistererscheinung" erprobt und kritisch auf seine bleibende methodische Nutzbarkeit hin befragt. Stil und Sprache sind durch und durch poststrukturalistisch gefärbt, während der Wertmaßstab der Arbeit das Spiel ist, ihr Ziel hingegen eine Ideologiekritik literaturtheoretischen Arbeitens schlechthin. |
Contents
3 | |
Tausch und Ware | 17 |
Zwischen lesbar u schreibbar | 24 |
Die Deformation der Methode und ihr Nutzen | 36 |
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Common terms and phrases
Analepse Analyse Antithese Stellung Äquivokation aufgeschobene Antwort Ausgrabung Barthes’schen Belohnung Buch der Mystik Chronologischer Code Code der Machtverhältnisse diegetische différance Diskurs dumme Joseph écriture-lecture Eingänge Eltern Empirie Erscheinung ersten erzählender Text Erzähltheorie Folgenden François Flahault fünf Ringe Gebeine Geist Geistererscheinung Geistergeschichten Genette Gérard Genette Gerücht Geschichte Gesellschaft Gnomischer Code Graben grub Handlungssequenz Heinrich von Kleist hermeneutische Code Ideologie Indem Infantilität Interpretation Intertext INTERTEXTUALITÄT intertextuellen Interview Ironischer Code Irreführung Jacques Derrida Julia Kristeva Kastration Kleist’schen Text Kleists Kommentar Konnotationen konnotiert Kontext Körnung der Stimme Kreisamt kulturellen Codes Lektüre Leser Lexie literarischer Code plurale Text Psychologie des Erzählens Rätsel 1 Gibt Rätselcode Roland Barthes Sarrasine Schatz Schlan schreibbaren Schreiben Selbstreferenz des Textes Signifikate Sinne speist spricht steht Stredokluk strukturale strukturalistische symbolische Feld symbolischen Code tatsächlich Teilantwort TEXTBEGRIFF Titel Tod des Autors Transgression Truhen Übernatürliche Unentscheidbarkeit unserer Untersuchung verstanden Vertragscode Vorgehen vorliegenden Arbeit wieder wiederum zugleich
Popular passages
Page 23 - Worte aneinanderzureihen wußte, jetzt mit fließender Rede, im reinsten Böhmisch, seine Geschichte vortrug. So unheimlich ihr auch bei der Erzählung zumute sein mochte, so witterte sie doch als eine kluge Frau in den verheißenen Truhen so etwas von einem Schatze, und um des Schatzes willen beschloß sie, mit ihrem Ioseph gemeinschaftlich das Abenteuer zu bestehn. Den andern Morgen in aller Frühe machten Mutter und Sohn, gehörig zum Graben gerüstet, sich auf und gingen dem Felde zu, wo der...
Page 3 - Textanalyse einer Erzählung von Edgar Allan Poe. In: ders.: Das semiologische Abenteuer.
Page 37 - Weil es das Vorhaben der literarischen Arbeit (der Literatur als Arbeit) ist, aus dem Leser nicht mehr einen Konsumenten, sondern einen Textproduzenten zu machen...
Page 7 - Wege von Schlan nach Prag) gehabt habe. Dies Gerücht ward endlich so allgemein und so laut, daß endlich ein Hochlöbl. Kreisamt zu Schlan eine gerichtliche Untersuchung der ganzen Sache beschloß, und demzufolge eine eigene Kommission ernannte, aus deren Akten zum Teil, und zum Teil aus mündlichen Ve» " lichten an Ort und Stelle, nachstehende Geschichte gezogen ist.
Page 40 - Lärmen sich gemehrt; (33) halb in Verzweiflung hatte sie nach dem Schädel gesucht, sein Anblick gab ihr den Rest, sie warf den Spaten hin, und floh laut schreiend dem Dorfe zu.
Page 29 - Mutter, der Herr will, daß ihr dort mehr rechts grabet; dort, wo er mit dem Degen hinzeigt, da liege sein Kopf, spricht er.
Page 20 - Die Eigentümlichkeit der Erzählung besteht, sobald sie in den Rang eines Textes gerät, darin, uns die Unentscheidbarkeit der Codes aufzuzwingen...
Page 6 - jener Zug der Sprache, der den Körper verschiebt und den Blick auf eine andere Bühne als die der Äußerung [...] , freigibt'