Eine Analyse von Kleists "Geistererscheinung" unter Zuhilfenahme von Roland Barthes' Konzept der "écriture-lecture"

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GRIN Verlag, 2007 - Language Arts & Disciplines - 92 pages
Essay aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Freie Universität Berlin, 14 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: "B(arthes)/K(leist): Geisterscheinung" ist ein spielerisch nachvollziehender Essay eines Umgangs mit literarischen Texten, den der französische Literaturtheoretiker und -kritiker Roland Barthes "écriture-lecture" genannt hat. Das damit benannte Vorgehen, das die Beschreibung einer Art reflektierten Lesens darstellt und keine Methode konstituiert, wird anhand von Heinrich Kleists kurzer Anekdote "Geistererscheinung" erprobt und kritisch auf seine bleibende methodische Nutzbarkeit hin befragt. Stil und Sprache sind durch und durch poststrukturalistisch gefärbt, während der Wertmaßstab der Arbeit das Spiel ist, ihr Ziel hingegen eine Ideologiekritik literaturtheoretischen Arbeitens schlechthin.
 

Contents

Vorbemerkung
3
Tausch und Ware
17
Zwischen lesbar u schreibbar
24
Die Deformation der Methode und ihr Nutzen
36
Copyright

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Common terms and phrases

Popular passages

Page 23 - Worte aneinanderzureihen wußte, jetzt mit fließender Rede, im reinsten Böhmisch, seine Geschichte vortrug. So unheimlich ihr auch bei der Erzählung zumute sein mochte, so witterte sie doch als eine kluge Frau in den verheißenen Truhen so etwas von einem Schatze, und um des Schatzes willen beschloß sie, mit ihrem Ioseph gemeinschaftlich das Abenteuer zu bestehn. Den andern Morgen in aller Frühe machten Mutter und Sohn, gehörig zum Graben gerüstet, sich auf und gingen dem Felde zu, wo der...
Page 3 - Textanalyse einer Erzählung von Edgar Allan Poe. In: ders.: Das semiologische Abenteuer.
Page 37 - Weil es das Vorhaben der literarischen Arbeit (der Literatur als Arbeit) ist, aus dem Leser nicht mehr einen Konsumenten, sondern einen Textproduzenten zu machen...
Page 7 - Wege von Schlan nach Prag) gehabt habe. Dies Gerücht ward endlich so allgemein und so laut, daß endlich ein Hochlöbl. Kreisamt zu Schlan eine gerichtliche Untersuchung der ganzen Sache beschloß, und demzufolge eine eigene Kommission ernannte, aus deren Akten zum Teil, und zum Teil aus mündlichen Ve» " lichten an Ort und Stelle, nachstehende Geschichte gezogen ist.
Page 40 - Lärmen sich gemehrt; (33) halb in Verzweiflung hatte sie nach dem Schädel gesucht, sein Anblick gab ihr den Rest, sie warf den Spaten hin, und floh laut schreiend dem Dorfe zu.
Page 29 - Mutter, der Herr will, daß ihr dort mehr rechts grabet; dort, wo er mit dem Degen hinzeigt, da liege sein Kopf, spricht er.
Page 20 - Die Eigentümlichkeit der Erzählung besteht, sobald sie in den Rang eines Textes gerät, darin, uns die Unentscheidbarkeit der Codes aufzuzwingen...
Page 6 - jener Zug der Sprache, der den Körper verschiebt und den Blick auf eine andere Bühne als die der Äußerung [...] , freigibt'

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