Gattung und Form - Eine Sekundärtextanalyse zu Rudolf von Ems 'Der guote Gêrhart'

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GRIN Verlag, 2008 - Language Arts & Disciplines - 60 pages
Essay aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, 17 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Vor dem Hintergrund des Booms kulturwissenschaftlicher Ansätze und Theorien in der Literaturwissenschaft erlangen traditionell-philologische Vorgehensweisen schnell den Ruf des Ordinären und Veralteten. Dies gilt auch für sogenannte formalistische Ansätze. Im Folgenden soll demonstriert werden, dass man (alleine) an Hand der Frage der Gattung literarische Produkte umfassend und tiefgründig analysieren kann. Der Aufsatz bewegt sich allerdings nicht auf der Ebene einer Primärtextanalyse. Vielmehr werden Sekundärliteraturtexte aus verschiedenen Zeitpunkten hinsichtlich der Gattungsfrage des "Guoten Gêrhart" analysiert. Auf einer Beobachtungsstufe dritten Grades ergibt sich somit ein gehaltvoller wissenssoziologischer Ansatz, welcher zugleich Erkenntnis über den Primärtext und die Sekundärtexte erlaubt. Hierbei sollten die Differenzen zwischen den Eigenbeschreibungen historischer Systeme und den durch wissenschaftsimmanente Beobachter vorgenommene Fremdbeschreibungen späterer Zeiten zumindest immanent bewusst sein. Dieses Diktum Luhmanns gilt ebenso für mittelhochdeutsche Literatur. In diesem Aufsatz werden Forschungsstandpunkte und Positionen zu Rudolf v. Ems Werk "Der gute Gerhart" referiert.

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