Heinrich von Kleists gesammelte Schriften, Volume 1

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G. Reimer, 1826
 

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Page 225 - Denn jetzt steig ich in meinen Busen nieder, Gleich einem Schacht, und grabe, kalt wie Erz, Mir ein vernichtendes Gefühl hervor. Dies Erz, dies läutr ich in der Glut des Jammers Hart mir zu Stahl; tränk es mit Gift sodann, Heißätzendem, der Reue, durch und durch; Trag es der Hoffnung ew'gem Amboß zu, Und schärf und spitz es mir zu einem Dolch; Und diesem Dolch jetzt reich ich meine Brust: So!
Page 172 - Der Mensch kann groß, ein Held, im Leiden sein, Doch göttlich ist er, wenn er selig ist!
Page 26 - Freilich mag Wohl mancher sinken, weil er stark ist: Denn Die kranke, abgestorbne Eiche steht Dem Sturm, doch die gesunde stürzt er nieder, Weil er in ihre Krone greifen kann. - Nicht jeden Schlag ertragen soll der Mensch, Und welchen Gott faßt, denk ich, der darf sinken, - Auch seufzen.
Page 226 - Sie sank, weil sie zu stolz und kräftig blühte! Die abgestorbne Eiche steht im Sturm, Doch die gesunde stürzt er schmetternd nieder, Weil er in ihre Krone greifen kann.
Page 91 - Wespen, folgen, tret' ich zu dir, sprichst Du zwei beklemmte Worte, wendest dann Vielschwatzend zu dem Nachbar dich. Ich zürne Der Spröden nicht, ich weiß es besser wohl. Denn wenn ein Gast, der von dem Feste scheidet. Die...
Page ix - ... als die algebraische Formel aller übrigen, und so wie wir schon einen Dichter haben - mit dem ich mich übrigens auf keine Weise zu vergleichen wage - der alle seine Gedanken über die Kunst, die er übt, auf Farben bezogen hat, so habe ich, von meiner frühesten Jugend an, alles Allgemeine, was ich über die Dichtkunst gedacht habe, auf Töne bezogen. Ich glaube, daß im Generalbaß die wichtigsten Aufschlüsse über die Dichtkunst enthalten sind.
Page 242 - Ich sehe, alter Freund, nunmehr, daß du Die ganze Portion Sosias bist, Die man auf dieser Erde brauchen kann. Ein mehreres scheint überflüssig mir. Fern sei mir, den Zudringlichen zu spielen, Und gern tret
Page vii - Es ist wahr, mein innerstes Wesen liegt darin, und Sie haben es wie eine Seherin aufgefaßt: der ganze Schmerz zugleich und Glanz meiner Seele.
Page 278 - Verkündet nicht umsonst der Berg ihn dir, Getürmt gen Himmel, nicht umsonst ihn dir Der felszerstiebten Katarakten Fall ? Wenn hoch die Sonn...
Page 195 - War ich, nach jeder würd'gen Rittersitte, Nicht durch das Glück der Schlacht ihm zugefallen? Wenn das Geschlecht der Menschen unter sich. Mit Wolf und Tiger nicht, im Streite liegt: Gibt's ein Gesetz, frag...

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