Herders sämmtliche Werke, Volume 33

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Weidmann, 1913
 

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Popular passages

Page 245 - Besorglichkeiten oder unzeitigangebrachte Declamationen zu stören. Dagegen fordert es des Geistlichen Amt und auch die Pflicht, die er als Unterthan und als Diener des Staats hat, seine Zuhörer nach der Lehre der Schrift zum Gehorsam, zur Liebe, Dankbarkeit und Zutrauen gegen ihren Oberen allgemein zu ermahnen, ihnen die Notwendigkeit einer bürgerlichen Ordnung, den Nutzen der daher auf sie...
Page 236 - Engel, Träger, ^ Schröder, Schubart. und eine große Menge deutscher Herren, die wir nicht, oder kaum kennen - - da fällt alle Proportion und Ehre der Gesellschaft weg. Eine andre größere Anzahl, die nicht hergehört, sind ein zahlloses Heer erbärmlicher Schmierer, für die auch jede Kritik zu gut, zu verschwendet ist, - - wenn gleich sieben auf einem Blättchen stehen. Viele von ihnen gehörten blos zu einem wohlseeligen Hansabunde: der...
Page 243 - Maass erlangt haben: so bewegen mich doch eben vorgenannte Zeitläufte an meine Herren Mitbrüder privatim dies Schreiben zu erlassen, welches ich auch privatim zu lesen, und nach geschehener Präsentation versiegelt dem Boten zu weiterer Besorgung wieder zuzustellen bitte. Sehr oft nämlich hat ein zwar wohlgemeinter, aber zu unrechter Zeit angebrachter Eifer für das allgemeine Beste den gegenseitigen Erfolg gehabt, die Gemüther auf etwas aufmerksam zu machen, woran sie selbst nicht dachten; und...
Page 243 - Schreiben zu erlassen, welches ich auch privatim zu lesen, und nach geschehener Präsentation versiegelt dem Boten zu weiterer Besorgung wieder zuzustellen bitte. Sehr oft nämlich hat ein zwar wohlgemeinter, aber zu unrechter Zeit angebrachter Eifer für das allgemeine Beste den gegenseitigen Erfolg gehabt, die Gemüther auf etwas aufmerksam zu machen, woran sie selbst nicht dachten; und indem die Furcht und die Besorgniss sich Dinge einbildete, die nicht waren, solche wider ihren Willen erreget.
Page 244 - Besorgniss sich Dinge einbildete, die nicht waren, solche wider ihren Willen erreget. So kann es auch in der jetzigen Zeit Geistliche geben, die aus einem besorglichen Temperament, beim Lesen der Zeitungen oder bei Anhörung gefährlicher, meistens übertriebener Gerüchte, ihre Empfindung darüber aus guter Meinung auf die Kanzel bringen , und durch Klagen , wo nicht gar durch eifrige Scheltworte, Gedanken unter die Zuhörer streuen, an welche diese für sich selbst nicht dachten. Unser Land hat...
Page 246 - Ruchbarmachung, mir davon in der Stille eine schriftliche Anzeige zukommen lässt. Der Inhalt derselben soll jedem Inkompetenten ein Geheimniss bleiben, der Seelsorger soll dadurch auf keine Weise compromittiret werden, weil ich die äusseren Beziehungen seines Amtes kenne; es soll ihm aber, soviel an mir ist, an Rath und Zuspruch nicht fehlen. Da Uns allen, meine Herren, Eine gemeinschaftliche Sache, das Wohl der uns anvertrauten Gemeinen, sowie die Pflicht unser Amt mit Vernunft, Klugheit und Liebe...
Page 245 - Weg zu zeigen und allenthalben den Geist der Vernunft, Billigkeit und Sanftmuth zu verbreiten, der im Geist Christi und seiner Religion ist. Wie ich nun im geringsten nicht zweifle...
Page 236 - Plauderen,; zu unbestimmt, zu fliegend oder zu kriechend - - ein Dunst. Nicht besser sind die auf Mendelsohn, Meier,» Flöget. II Moser, Feder, Böhmer, Pütter, und viele andre. Eine große Anzahl andrer sind auf ganz unbekannte, unbedeutende Leute, die gar nicht, selbst nicht im Porcellainschälchen „an die Tafeln der Großen" verdienen gebracht zu werden, und die doch, weiß Gott, warum?
Page 230 - Nation noch als nur Wir Deutsche. Ein solcher Dichter verdient einen Commentator wie Heyne, und der Commentator Heyne einen Dichter wie Pindar. Wenn uns dann der Genius von Deutschland vor allen Dammischen und Grilloischen Uebersetzungen gnädiglich bewahrt, aber den Mann erweckt, dessen Meisterhand in den fortgesetzten schleswiger Briefen...
Page 234 - Corsita in einen Tigel wirst, um vielleicht wieder ein gülden Kalb zu machen. Dieses güldne Kalb aber wird dann wieder Gott! es wird darum getanzet und gespielet. Wenn das ist, warum reiben sich die Herren? liegt Altona und Göttingen so nahe beysammen?

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