Ist der Dativ dem Genitiv sein Tod?: Eine linguistische Beurteilung populärer Sprachkritik am Beispiel Bastian Sick

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GRIN Verlag, May 20, 2010 - Language Arts & Disciplines - 19 pages
Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Sprachwissenschaft / Sprachforschung (fachübergreifend), Note: 1,7, Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen, Sprache: Deutsch, Abstract: Sprachliche Themen, Fragen und Probleme sind auch hierzulande brandaktuell. Nicht nur aufgrund der Orthographiereform sind daher sprachliche Verwirrungen und Fragen nach sprachlicher Korrektheit keine Seltenheit mehr. Sie manifestieren sich in Äußerungen wie: „Heißt es: wegen Dir oder Deinetwegen?“. Zudem die Klagen über den grässlichen Einfluss der englischen Sprache auf die einstige Sprache der großen Dichter und Denker. Die Beliebtheit und Allgegenwärtigkeit von Fragen zu derartigen sprachlichen Zweifelsfällen zeigt sich nicht zuletzt an dem immensen Erfolg populärer Sprachkritiker, wie Wolf Schneider und der Kolumnist Bastian Sick. Üblicherweise lautet die „Diagnose“ populärer Sprachkritiker über die „krankhaften Symptome“ des aktuellen deutschen Sprachgebrauchs wie folgt: Sprachverfall, Sprachverwässerung, Sprachverlotterung oder Sprachniedergang. Doch wie plausibel ist der Topos vom Sprachverfall? Wann kann von sprachlicher Richtigkeit gesprochen werden? Ist es ferner möglich, diese sprachlichen Entwicklungstendenzen zu bewerten – und wenn ja: wie? Eine interessante Frage ist es daher, welche Position die Sprachwissenschaft zu diesen Fragen bzw. zu den Thesen populärer Sprachkritiker einnimmt. Aus diesem Grund ist es das Ziel dieser Arbeit, der folgenden Fragestellung nachzugehen: Wie ist die populäre Sprachkritik aus sprachwissenschaftlicher Perspektive zu beurteilen und welche Gründe sprechen in diesem Zusammenhang für eine grundsätzliche Auseinandersetzung der Sprachwissenschaft mit Sprachkritik? Zur Beantwortung dieser Frage orientiert sich die Arbeit an der folgenden Struktur: Zunächst stehen ausgewählte Beispiele der Kolumnen Bastian Sicks im Mittelpunkt des Interesses. Daher wird in 2.1 zuerst eine kurze Darstellung der Person und des öffentlichen Status des populären Sprachkritikers erfolgen, um anschließend anhand einiger Beispiele der Kolumnen Sicks eine linguistische Einschätzung der populär-sprachkritischen Methodik und Analyse zu demonstrieren. Unter Berücksichtigung der im zweiten Kapitel erarbeiteten Ergebnisse wird dritten Kapitel das Verhältnis zwischen Sprachkritik und Sprachwissenschaft genauer diskutiert. Zu diesem Zweck wird unter 3.1 ein kurzer Überblick darüber gegeben, welches Verhältnis seit Begründung der modernen Linguistik zwischen Sprachwissenschaft und Sprachkritik besteht, mit dem Ziel, daran anknüpfend wesentliche Gründe zu nennen, die für eine sprachkritische Auseinandersetzung von linguistischer Seite sprechen.
 

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2.2 Linguistische Beurteilung 3.1 Sprachwissenschaft Abschnitt angewandte Linguistik Anglizismenkritik Äußerungen Band 11 Beispiel Bastian Sick Beispiel der Kolumnen Beispiel der Kolumnensammlung Beurteilung populärer Sprachkritik Dativ deutschen Sprache englischen englischen Sprache folgende Fragen Gebrauch und System Genitiv sein Tod Georg Schneider gesprochen Gründe Hempen Verlag Hoberg Hochsprache Irrgarten der deutschen Jan Georg 2005 Jan Georg 2008b jeweiligen Jugendsprache Kapitel Kolumnen Bastian Sicks Kolumnist kommunikativen Kontext künftig ein zusätzlicher Leweling Linguistik werden sollte linguistisch-begründete Sprachkritik Linguistische Beurteilung populärer linguistische Sprachkritik Ludwig Jäger metaphorischen Charakters moderne Linguistik Öffentlichkeit die Sprachwissenschaft orale Sprache Phänomen Zwiebelfisch populär-sprachkritischen Methode Präposition Rahmen Rudolf Schiewe Schreibbuch Sick‘schen Methodik Spitzmüller Sprachdienst Sprachkompetenz Sprachkritik als angewandte Sprachkritik am Beispiel Sprachkritik und Sprachwissenschaft sprachlicher Fehler Sprachpfleger Sprachwandel Sprachwissenschaft und Sprachkritik Standarddeutsch Streitfall Sprache Strukturalismus Synchronie unterschiedlichen medialen Eigenschaften unterschiedlichen methodischen Ansätzen Unumgänglichkeit einer Einflussnahme Verhältnis der Sprachwissenschaft Verkennung des metaphorischen vermeintlichen Expertenstatus Vermischung von Diachronie Waltrop wissenschaftlichen Ziel zunächst Zusammenhang Zwiebelfisch

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