Kant und Einstein: untersuchungen über das verhältnis der modernen erkenntnistheorie zur relativitätstheorie

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W. de Gruyter & Company, 1924 - Knowledge, Theory of - 374 pages
 

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Popular passages

Page 169 - Ich nenne alle Erkenntnis transzendental, die sich nicht sowohl mit Gegenständen, sondern mit unserer Erkenntnisart von Gegenständen, sofern diese a priori möglich sein soll, überhaupt beschäftigt.
Page 147 - Die Namenerklärung der Wahrheit, daß sie nämlich die Übereinstimmung der Erkenntnis mit ihrem Gegenstande sei, wird hier geschenkt, und vorausgesetzt; man verlangt aber zu wissen, welches das allgemeine und sichere Kriterium der Wahrheit einer jeden Erkenntnis sei.
Page 158 - Erfahrungserkenntnis überhaupt beziehen, und sagen: die Bedingungen der Möglichkeit der Erfahrung überhaupt sind zugleich Bedingungen der Möglichkeit der Gegenstände der Erfahrung, und haben darum objektive Gültigkeit in einem synthetischen Urteile a priori.
Page 148 - Es ist schon ein großer und nötiger Beweis der Klugheit oder Einsicht, zu wissen, was man vernünftigerweise fragen solle. Denn, wenn die Frage an sich ungereimt ist, und unnötige Antworten verlangt, so hat sie, außer der Beschämung dessen, der sie aufwirft, bisweilen noch den Nachteil, den unbehutsamen Anhörer derselben zu ungereimten Antworten zu verleiten, und den belachenswerten Anblick zu geben, daß einer (wie die Alten sagten) den Bock melkt, der andere ein Sieb unterhält.
Page 215 - Die Zukunft enthält und enthüllt den Charakter der Zeit. An die antizipierte Zukunft reiht sich, rankt sich die Vergangenheit. Sie war nicht zuerst ; sondern zuerst ist die Zukunft, von der sich die Vergangenheit abhebt.
Page 106 - ... Nebenfrage, die die logische Charakteristik des Begriffs nicht berührt. Die Entstehung eines derartigen Gemeinbildes kann durch die Art der erzeugenden Relation ausgeschlossen sein, ohne daß damit das entscheidende Moment der eindeutigen Ableitung jedes Moments aus dem vorhergehenden aufgehoben wäre. Man erkennt in diesem Zusammenhange, daß der eigentliche Mangel der Abstraktionstheorie in der Einseitigkeit besteht, mit der sie aus der Fülle der möglichen Prinzipien wechselseitiger logischer...
Page 23 - Indem wir die Zusammenhänge, die zunächst als bloße Regelmäßigkeiten von Empfindungen erscheinen konnten, als Gesetze der Dinge aussprechen, haben wir damit lediglich eine neue Bezeichnung für die universelle Bedeutung, die wir ihnen zuerkennen, geschaffen. Der bekannte Tatbestand wird, indem wir diese Ausdrucksform wählen, nicht seiner Natur nach geändert, sondern lediglich bekräftigt und in seiner objektiven Wahrheit bestätigt.
Page 94 - Wir nennen ein Mannigfaltiges der Anschauung begrifflich gefaßt und geordnet, wenn seine Glieder nicht beziehungslos nebeneinanderstehen, sondern gemäß einer erzeugenden Grundrelation von einem bestimmten Anfangsglied aus in notwendiger Folge hervorgehen.
Page 89 - Abstraktion" ein Akt der Identifikation anerkannt. Dem Denken wird eine eigentümliche Funktion zugestanden, einen gegenwärtigen Inhalt auf einen vergangenen zu beziehen und beide in irgendeiner Hinsicht als identisch zu erfassen. Diese Synthese, die die beiden zeitlich getrennten Zustände miteinander verknüpft und in eins setzt, besitzt in den verglichenen Inhalten selbst kein unmittelbares sinnliches Korrelat. Je nach der verschiedenen Art und Richtung, in der sie sich vollzieht, kann vielmehr...
Page 78 - Wahrnehmungsinhalts selbst verwechselt. Und doch lehrt schon die einfache psychologische Besinnung, daß die „Gleichheit" zwischen irgendwelchen Inhalten nicht selbst wiederum als ein neuer Inhalt gegeben ist; daß Ähnlichkeit oder Unähnlichkeit nicht als ein eigenes Element der Sinnesempfindung neben Farbe und Ton, Druck- und Tastempfindungen erscheinen. Das gewöhnliche Schema der Begriffsbildung bedarf daher auch in seiner äußeren Gestalt einer eingreifenden Umformung: denn in ihm sind die...

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