Pflanzenpsychologie als Arbeitshypothese der Pflanzenphysiologie

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Franckh, 1909 - Plant physiology - 108 pages
 

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Popular passages

Page 18 - Buches nimmt an, daß die Pflanzen eine besondere, angeborene Kraft oder Fähigkeit besitzen, sich an die gegebenen neuen Verhältnisse direkt anzupassen, dh auf eine für das Leben nützliche Weise in Übereinstimmung mit den neuen äußeren Lebensbedingungen zu variieren; er nimmt also an, daß zwischen den äußeren Ursachen und dem Nutzen der Veränderungen eine gewisse Verbindung bestehe, die im übrigen unbekannt ist (Selbstregulierung oder direkte Anpassung)".
Page 15 - Luft vertauschten, wurde die genannte Voraussetzung nicht mehr erfüllt. Die aus dem Idioplasma hervorgehende Pflanzensubstanz, welche nun etwelcher Verdunstung ausgesetzt war, empfand also den Mangel von etwas, das ihr bisher nicht mangelte, und dieser Mangel konnte als Reiz wirken, welcher zu den von außen wirkenden Reizen hinzukam — oder, um mich anders auszudrücken, dieser Mangel konnte der Reaktion des Organismus auf die äußeren Reize die bestimmte Richtung geben, so daß die Anpassung...
Page 18 - Der Verfasser dieses Buches nimmt an, daß die Pflanzen eine besondere, angeborene Kraft oder Fähigkeit besitzen, sich an die gegebenen neuen Verhältnisse direkt...
Page 15 - Es ist hiernach als festgestellt zu erachten, daß durch veränderte Lebensbedingungen in der Pflanze selbst Kräfte ausgelöst werden, welche direkt eine zweckmäßige Umgestaltung der Gewebe oder Organe bewirken, also das, was man Anpassung nennt, ohne alle Umwege herbeiführen
Page 52 - ... Weise, daß die Streckungsperiode früher eintritt als beim Leben auf dem Lande, es findet aber im Zusammenhang damit nicht nur ein Unterbleiben bestimmter Differenzierungsvorgänge, sondern auch eine Förderung solcher Wachstumserscheinungen statt, welche beim Leben auf dem Lande gehemmt werden. 4. Die „Landform" kann unter Wasser angelegt oder auch durch Leben an der Luft bedingt werden. In beiden Fällen handelt es sich darum, daß die Zusammensetzung der Baustoffe eine andere ist, als die,...
Page 24 - Schwer84 kraft oder Distanzenergie ist für den menschlichen Geist nichts primär Gegebenes. Sie ist nur das Ergebnis einer großen Menge analoger Erfahrungen, ein großer, zusammenfassender Analogieschluß. Ebenso verhält es sich mit dem Gesetz von der Erhaltung der Energie, kurz mit jeder menschlichen Schlußfolgerung. Nun können wir die Vorgänge, die sich als Objekte dem menschlichen Schlußvermögen darbieten, in zwei Gruppen einteilen: solche, die sich wiederholen (oder wiederholen lassen),...
Page 62 - Wettstein. Der Saisondimorphismus als Ausgangspunkt für die Bildung neuer Arten im Pflanzenreiche. Ber. d. Dtseh. Bot. Ges. XIII, 7, S. 303. J. Wortmann. Untersuchungen über reine Hefen II. (.Weinhefen.) Bot. Ztg. 1895, II, 18, S. 282. /> Baeteriologisohes. L. Adametz. Ueber Mierococus
Page 14 - ... Schutz der Landpflanzen gegen das Verdunsten. Dieselben sind die Nachkommen von Wasserpflanzen, die von Wassermangel nichts wussten. Ihr Idioplasma war so beschaffen, dass es einen Organismus erzeugte, welcher das Durchdrungensein mit Wasser und somit das Vorhandensein dieses Mediums voraussetzte. Als die Gewächse das bisherige Medium mit feuchter Luft vertauschten, wurde die genannte Voraussetzung nicht mehr erfüllt. Die aus dem Idioplasma hervorgehende Pflanzensubstanz, welche nun etwelcher...
Page 38 - ... kurze Strecke, oft bleibt das Spirillum, als ob es gelähmt wäre, einen Augenblick stehen, dann fährt es langsam hin und her, um bei plötzlicher Hebung der Lichtintensität wieder geradlinig davonzuschwimmen. Trifft der Schatten ein Chromatium, so fährt es eine Strecke zurück, dreht sich, an einem Punkte verharrend, um seine Achse und schwimmt dann in beliebiger Richtung davon. Oder es schießt auf eine plötzliche Abdämpfung des Lichtes hin plötzlich, fast sprunghaft,- zurück, taumelt...
Page 16 - Ebenso wie in anatomischer und morphologischer Hinsicht, stellen Pflanzen und Tiere auch dieselben allgemeinen physiologischen Probleme, und für beide muss in gleichem Sinne die Frage beantwortet werden, inwieweit Pflanzen und niederen Tieren psychische Regungen zuzugestehen sind.

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