Raumdarstellung bei Franz Kafka

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GRIN Verlag, Dec 28, 2010 - Literary Criticism - 56 pages
Masterarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1, Univerziteta u Sarajevu (Philosophische Fakultät Sarajevo), Veranstaltung: Literaturgeschichte, Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Thema der Raumdarstellung in Kafkas Romanen Der Prozeß und Das Schloss. Büros in Dachkammern, endlose Zimmerfluchten, absurde Beamtenbetriebe, unsichtbare Bedrohungen, unheimliche Bekanntschaften, skurrile Begegnungen – für Elemente dieser Art ist Kafkas Welt bekannt. Raum spielt eine entscheidende Rolle: Plötzlich wird in einem vertrauten Zimmer eine unbekannte Tür entdeckt, ein Gericht tagt in einem Mietshaus. Zuerst werde ich mich mit dem Raum in phänomenologischer und psychologischer Sicht beschäftigen. Denn dem Raum kommt eine elementare Bedeutung im menschlichen Erkenntnisvermägen zu, dass er als Erkenntnisgegenstand an sich nicht greifbar wird. Danach werde ich die phänomenologische Methode erläutern. Gegenstand einer phänomenologischen Analyse ist der Raum, so wie er von einem Subjekt wahrgenommen und erlebt wird. Der zentrale Gedanke dabei ist die Vermittlung zwischen Mensch und Raum. Dann folgt die Erläuterung des Begriffes des gelebten Raumes, der eine Betrachtungsweise des Raumes bezeichnet, die das psychische Erleben in den Vordergrund stellt. Die Verdeutlichung des gestimmten und orientierten Raumes folgt danach. Im sechsten Kapitel beschäftige ich mich mit dem Begriff des erlebten Raums. Die Bezeichnung erlebter Raum kann als gleichbedeutend mit Erlebnis des Raumes im Sinn einer psychischen Gegebenheit verstanden werden. Danach folgt das Kapitel über die Räumlichkeit des menschlichen Lebens. Beim erlebten Raum handelt es sich um das Verhältnis, das zwischen dem Menschen und seinem Raum besteht. Es muss zwischen dem Raum und der Räumlichkeit unterschieden werden. Dann werde ich die Abhebung vom mathematischen Raum verdeutlichen. Um die Perspektiven der Raumdarstellung geht es im neunten Kapitel, die für die Analyse der Raumdarstellung wichtig sind, und zwar die Perspektiven, von denen aus der Raum wahrgenommen wird. Der Erlebnismodus der raumbildenden Gegenstände durch die Perspektivfigur ist von großer Bedeutung, um die Struktur des einzelnen Raumes zu erkennen. Im zehnten Kapitel wird der Modus der Raumdarstellung näher erläutert. Sinnliche Qualitäten des Raumes werden danach untersucht, und zwar optische und akustische Qualitäten. Dann folgt die Utersuchung der Funktion des Raumes in den beiden Romanen. Die Symbolik des Raumes wird im dreizehnten Kapitel behandelt.

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