Schillers Wilhelm Tell: Erlautert und Gewürdigt für höhere Lehranstalten sowie zum Selbststudium

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H. Bredt, 1916 - 120 pages
 

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Page 23 - Der Starke ist am mächtigsten allein. Stauffacher. So kann das Vaterland auf Euch nicht zählen, Wenn es verzweiflungsvoll zur Notwehr greift? Tell (gibt ihm die Hand). Der Tell holt ein verlornes Lamm vom Abgrund, Und sollte seinen Freunden sich entziehen? Doch was ihr tut, laßt mich aus eurem Rat, Ich kann nicht lange prüfen oder wählen; Bedürft ihr meiner zu bestimmter Tat, Dann ruft den Tell, es soll an mir nicht fehlen.
Page 91 - Übrigens brauche ich Dir nicht zu sagen, daß es eine verteufelte Aufgabe ist; denn wenn ich auch von allen Erwartungen, die das Publikum und das Zeitalter gerade zu diesem Stoff mitbringt, wie billig, abstrahiere, so bleibt mir doch eine sehr hohe poetische Forderung zu erfüllen, weil hier ein ganzes, lokal-bedingtes Volk, ein ganzes und entferntes Zeitalter und, was die Hauptsache ist...
Page 73 - Gesängen. Doch wenn ein Volk, das fromm die Herden weidet, Sich selbst genug, nicht fremden Guts begehrt, Den Zwang abwirft, den es unwürdig leidet, Doch selbst im Zorn die Menschlichkeit noch ehrt, Im Glücke selbst, im Siege sich bescheidet: — Das ist unsterblich und des Liedes wert.
Page 92 - Volk, ein ganzes und entferntes Zeitalter, und, was die Hauptsache ist, ein ganz örtliches ja beinah individuelles und einziges Phänomen, mit dem Charakter der höchsten Notwendigkeit und Wahrheit soll zur Anschauung gebracht werden.
Page 105 - Eigiln darnach zu schießen, so daß er weder darüber hinaus, noch zur linken noch zur rechten vorbei, sondern allein den Apfel träfe, nicht aber war ihm verboten den Knaben zu treffen, weil man...
Page 91 - Ob nun gleich der Teil einer dramatischen Behandlung nichts weniger als günstig scheint, da die Handlung dem Ort und der Zeit nach ganz zerstreut auseinander liegt, da sie...
Page 30 - Wir wollen frei sein, wie die Väter waren, Eher den Tod, als in der Knechtschaft leben. (Wie oben.) — Wir wollen trauen auf den höchsten Gott Und uns nicht fürchten vor der Macht der Menschen.
Page 84 - Glückliches Volk der Gefilde! Noch nicht zur Freiheit erwachet, Teilst du mit deiner Flur fröhlich das enge Gesetz. Deine Wünsche beschränkt der Ernten ruhiger Kreislauf, Wie dein Tagewerk, gleich, windet dein Leben sich ab!
Page 113 - Inseln ragen daraus hervor : öfnen sich die Wolken irgendwo, so kann man ins Menschen bewohnte Thal auf Häuser und Kirchen hinabsehen (11.
Page 79 - GERTRUD: Die letzte Wahl steht auch dem Schwächsten offen, Ein Sprung von dieser Brücke macht mich frei.

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