Vereinbarte Verbindlichkeit im administrativen Mehrebenensystem: Kommunalisierung im Sozialsektor

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Aus systemtheoretischer Sicht besteht die allgemeine Funktion des administrativen Systems in der Herstellung von Verbindlichkeit im Handeln und Entscheiden – sowohl innerhalb des öffentlichen Sektors als auch in dessen gesellschaftlichem Umfeld. Wie diese Verbindlichkeit im komplexen administrativen Mehrebenensystem, also im föderalen System Deutschlands, erreicht werden kann, wurde im Rahmen eines zweijährigen DFG-Forschungsprojektes anhand eines Praxisbeispiels aus Hessen untersucht. Dort wurde die Durchführungsverantwortung von sozialen Hilfen (und dafür benötigte Ressourcen) von der Landesebene auf die Kreise und kreisfreien Städte übertragen. Diese Kommunalisierung im Sozialsektor erweist sich als ein überaus anspruchsvoller Prozess, der eine neue Ausrichtung lokalhorizontaler und vertikaler Kooperation erfordert. Neben den Logiken lokaler Pfadabhängigkeiten und Vernetzungsmuster sind auch Interessen und Einflussnahmen der Landesebene weiterhin zu berücksichtigen. Die Studie zeigt, wie es in diesem Prozess zur Herausbildung interpersonalen Vertrauens und zur Veränderung von cognitive maps bei den beteiligten Akteuren kommen kann. Der flächendeckende Implementierungsprozess konnte zwar erfolgreich auf den Weg gebracht werden, die Herstellung flächendeckender Verbindlichkeit erweist sich aber einmal mehr als ein Prozess, für den zumindest in den Fällen mit unzureichender Ausgangslage ein „langer Atem“ erforderlich ist.
 

Contents

Kommunalisierung sozialer Hilfen in Hessen der praktische
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zwischen
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Vereinbarte Verbindlichkeit im Mehrebenensystem zur theoretischen
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Glossar
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Copyright

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Common terms and phrases

Abbildung Akteure Akzeptanz allerdings Aspekte Ausgangsbedingungen Ausgangslage Auswertungsstrategie Bedarfs Befragten bereits Berichtswesen beteiligten Personen Beteiligung Bewertung bezüglich Blick cognitive maps deutlich eher Einschätzung einzelnen Praktiken empirischen Beobachtungen Ende des Beobachtungszeitraums Entscheidungen Entscheidungsprozesse Entwicklung erst etabliert fachlichen Fall Fallbeispielen folgende Frage Frühförderung Gebietskörperschaften gemeinsamen gibt Hessen Hessische Sozialministerium hessischen Hinblick hinsichtlich Implementation Implementationsprozess insgesamt Interaktionssysteme Interessen Issue Issue-Netzwerk jeweiligen Kapazitäten Kapitel KommA KommB KommC KommD KommE KommF kommunaler Ebene Kommunalisierung sozialer Hilfen Kommunalisierungsprojekt Kommunalisierungsprozess Kommunalverwaltung Kommunen Kommunikation Kommunikationsprozess komplexen konkreten konnte Kooperation Koordinator Kreisverwaltung Land Landesebene landesweite Landeswohlfahrtsverband Hessen Lernprozesse Liga lokalen Mehrebenensystem Netzwerk Organisationen örtlichen Ortsliga partizipativen Pfadabhängigkeit Planung Policy-Netzwerk Politik positiv Praktiken der Rahmenvereinbarung Projekt Prozess Rahmen Ressourcen Ressourcenorientierung rung Sitzungen sowie Sozialberichterstattung sozialen Infrastruktur Sozialplanung Sozialpolitik Sozialsysteme Steuerungsgruppe Strategie Systeme systemtheoretisch t₁ tung umgesetzt Umsetzung der Kommunalisierung Umsetzungsprozess unsere unterschiedlichen untersuchten Veränderung Verbände Verbandsvertreter Verlaufsprotokolle verschiedenen Verteilung Vertrauen Verwaltung verwaltungsinternen Wissen Wohlfahrtsverbände Zielvereinbarung Zusammenarbeit Zuwendungsverträge Zweckprogramms

About the author (2010)

Prof. em. Dr. Dieter Grunow ist geschäftsführender Direktor des Rhein-Ruhr-Instituts für Sozialforschung und Politikberatung (RISP) an der Universität Duisburg-Essen. Dr. Hildegard Pamme arbeitet an der Fachhochschule Münster/Fachbereich Sozialwesen. Dipl. soz. wiss. Karola Köhling ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Duisburg-Essen. Dipl. soz. wiss. Jens Lanfer ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Duisburg-Essen. Dipl. soz. wiss. Sandra Wißing ist Fachleiterin im Sozialwerk St. Georg.

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