Was ist Religion?: Festvortrag gehalten zum fünfundzwanzigjährigen Bestehen der Ferienkurse in Jena am 5. August 1913

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J.C. Hinrichs, 1913 - Religion - 24 pages
 

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Page 12 - Doch dan is het ontstaan van den godsdienst onmogelijk door „intuïtie" te verklaren. Bij prof. V olke l1 is inderdaad bij „intuïtie" te denken aan een innerlijke, onmiddellijke zekerheid, die dan religieuse intuïtie te noemen is, „wo der Mensch unmittelbar dessen gewiss ist, sich in Einheit mit dem Unendlichen, mit dem Absoluten, mit dem tiefsten Grunde alles Seins, mit dem Ewig-Einen zu fühlen" (S. 13). Dit abstractwijsgeerige is nog iets anders dan de gemeenschap met den Vader die in...
Page 24 - Nicht also in der Abschüttelung jeder Verbindung mit der Metaphysik, nicht in der Ablösung von jeder begrifflichen Weltanschauung, sondern in der Verbindung der Religion mit metaphysischem Nachdenken, nicht in der Umwandlung der Religion in rein subjektive Erregungen, sondern in der immer reineren Ausgestaltung der Religion zur Religion des absoluten Geistes scheint mir das Heil der Religion zu liegen.
Page 17 - ... mit dem Verstande in möglichste Übereinstimmung zu bringen (wie dies etwa in der deutschen Aufklärung der Fall war). Wieder auf einen anderen Unterschied stoßen wir, wenn wir darauf achten, ob der Mensch mehr seine Abhängigkeit vom Unendlichen, seine Hingegebenheit an Gott, sein Versinken in dem Abgrund des Urwesens oder aber mehr seine Selbständigkeit, seine Freitätigkeit, sein Aufsichselbstberuhen erleben und genießen will.
Page 13 - Art besteht gerade darin, in dem lebendigen Grunde des eigenen Ichs gewiß zu sein des Unendlichen, des urschöpferischen Absoluten, oder, um in der Sprache des religiösen Menschen zu reden, gewiß zu sein Gottes. Man raubt der religiösen Gewißheit ihren Nerv, wenn man sie, wie beispielsweise Georg Simmel tut, lediglich in ein eigentümlich tief und weihevoll erregtes Innenleben setzt und ihr alle Gegenstandsbeziehung nimmt.
Page 10 - Verhalten nun ist eine bestimmte Art intuitiver Gewißheit. Niemand wird behaupten wollen, daß der Inhalt der religiösen Gewißheit geradezu in der Erfahrung aufgewiesen werden kann. Dann müßte ich des religiösen Inhalts in derselben Weise gewiß sein, wie ich des Empfindungsinhaltes rot oder warm gewiß bin, oder wie ich die Gewißheit einer Phantasievorstellung oder eines Gefühls, etwa der Trauer oder der Sehnsucht, besitze. Und ebensowenig besteht...
Page 11 - Guten einen überindividuellen, unbedingten Wert zu besitzen ; den Glauben, daß das Gute zu der idealen Bestimmung des Menschen gehört. Dies ist eine über das Erfahrbare weit hinausgreifende Gewißheit; eine Gewißheit, die das, was Kant das Intelligible im Menschen nennt, betrifft. Der unbedingte, zeitlose Wert des Guten und unser Sicheinsfühlen mit diesem Werte als mit 2* dem, worin unsere Bestimmung liegt — das ist der Inhalt der intuitiven moralischen Gewißheit.
Page 4 - Welche Bedingungen müssen in unserem Bewußtsein erfüllt sein, wenn man mit Fug und Recht soll sagen dürfen : hier liegt religiöses Verhalten vor?
Page 16 - Weise ausgestaltet werden. Weit auseinandergehende religiöse Vorstellungs- und Gefühlsweisen sind von diesem Boden aus möglich. Vor allem kommt es darauf an, ob der absolute Geist und das Verhältnis der Welt und des Menschen zu ihm mehr in kindlicher, sinnlicher, phantasiemäßiger oder in kritisch gereinigter, gedankenmäßig durchgebildeter Weise aufgefaßt wird. Damit hängt zusammen, daß die Einen ihre religiösen Vorstellungen mehr in anthropomorphistischem Sinne gestalten, die Anderen...
Page 13 - Dem von religiöser intuitiver Gewißheit Erfüllten tut sich in dem Grunde seines Ichs die unendliche Tiefe des Absoluten auf. Religiöses Fühlen ist Sichverlieren und Sichbehaupten in der Einheit mit dem Absoluten. In dieser erfühlten Hinterwelt findet der Fromme seinen unbeding- ,< ten Halt, seine nicht zu entwurzelnde Substantialität.

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