Wenn der Einsatz nicht zu Ende geht: Vom Umgang mit posttraumatischen Belastungsstörungen als psychische Folge nach Auslandseinsätzen

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GRIN Verlag, Oct 14, 2009 - Psychology - 35 pages
Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Psychologie - Klinische Psychologie, Psychopathologie, Prävention, Note: 1,0, campus Naturalis, München, Veranstaltung: Integrale Traumatherapie, Sprache: Deutsch, Abstract: „Willkommen zu Hause!“ Im Februar strahlte die ARD einen Fernsehfilm über einen Bundeswehrsoldaten aus, der seit seiner Rückkehr aus dem Einsatz in Afghanistan unter schweren psychischen Problemen und einer Posttraumatischen Belastungsstörung leidet. Am folgenden Tag wurde ich zufällig Ohrenzeuge am Mittagstisch, in dem ältere Kameraden sich gegenseitig in der Ansicht bestätigten, dass nur Feiglinge oder Schwächlinge im Einsatz zusammenbrechen... Kabul in Afghanistan vor drei Jahren. Ein Terrorist sprengt einen vollbesetzten Bus der Bundeswehr in die Luft. M. J. muss mit ansehen, wie vier seiner Kameraden sterben. Zurück in Deutschland erkennt seine Familie ihn kaum wieder. Er schottet sich ab, wird aggressiv und beginnt zu trinken. Erst Monate später wird klar: M.J. leidet unter PTBS, einer Posttraumatischen Belastungsstörung. Er ist einer von über hundert Soldaten jährlich, die traumatisiert aus dem Einsatz zurückkehren - und die Zahlen steigen. (ARD Sendung Panorama am 31.08.2006)Ein Blick zurück in die Historie macht deutlich: nicht immer war es klar, dass sich aufgrund von Extrembelastungen psychische und physische Reaktionen ableiten lassen können. Nach den beiden Weltkriegen wurden verschiedene Bezeichnungen für traumatisierte Soldaten gefunden: Kriegs- oder Gefechtsneurose, Granatenschock („shell shock“), Kriegszitterer, Simulanten, Drückeberger und Kampfesmüdigkeit. Nach dem 2. Weltkrieg zeigte sich... (...) Dieses auf wahren Tatsachen beruhendes Einführungsbeispiel macht deutlich, welche fatalen seelischen Auswirkungen kurzfristige oder länger andauernde Extrembelastungen haben können. Dieses Beispiel macht auch ebenso deutlich, dass sich eine posttraumatische Belastungsstörung schleichend oder plötzlich und akut entwickeln kann. Sie tritt nicht selten auch verzögert auf und entfaltet ihre schädigende Wirkung auch noch dann, wenn der Einsatz längst vorbei ist. In meiner Arbeit möchte ich die Besonderheit im Umgang mit einsatzbedingten psychischen Störungen bei der Bundeswehr erarbeiten. Weiterhin soll deutlich werden, welche außergewöhnlichen Anforderungen an einen Soldaten im Einsatz gestellt werden und das schon augenscheinlich „normale“ Gegebenheiten Stressoren sein können, welche traumatische Folgen haben können.
 

Contents

Einleitung
4
Die Auslandseinsätze der Bundeswehr
13
Die Konzeptionen der Bundeswehr über die Bewältigung von Auslandseinsätzen
19
Fiktives Fallbeispiel zur traumatherapeutischen Arbeit anlässlich des Busunglücks
27
Zusammenfassung und Ausblick 31 Literaturverzeichnis
33

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Common terms and phrases

Afghanistan akute Belastungsreaktionen Amnesie Aspekte Auslandseinsätzen Auswirkungen Beispiel belastende Ereignisse Bereich beschrieben Betreuungseinrichtungen betroffenen Soldaten Bewältigung Bewertung Bildschirmtechnik Bundeswehrkrankenhäusern Debriefing Depressionen destruktiven Selbstanteilen deutlich drei Phasen durchgeführt eigenen einsatzbedingten Einsatzdauer EMDR Emil Kraepelin entwickelt Erfahrungen Erlebte ersten Phase Extrembelastungen Flashbacks Gefühl geht Geschehen Hilfe hilfreich Imaginationsübungen innere Team Integration Jahren Kameraden Kameradenhilfe Katastrophen Klient klinischen kommt Komplexe Posttraumatische Belastungsstörung komplexeren posttraumatischen Konfrontation Konfrontationsphase Kontingent Konzepte Konzeptionen der Bundeswehr Krieges Kriegsneurosen Kriegszitterer Krisenintervention Maercker Maßnahmen meisten Soldaten Methoden militärischen Militärseelsorge möglich müssen Patienten Personen Persönlichkeitsveränderung Posttraumatische Belastungsstörung Posttraumatischen Belastungssyndrom Problematik psychiatrische psychischen Störungen Psychologen psychosomatischen Störungen Psychotherapeut psychotherapeutischen Behandlung Psychotraumatologie PTBS PTSD schnell Seelsorger Soldaten im Einsatz Soldatenberuf soll Somit sowie Sozialarbeiter Stabilisierung Stabilisierungsphase Störungsbild Stress Stressbewältigung Symptomatik Symptome Team therapeutischen Therapie Traumabearbeitung Traumatherapie Traumatische Ereignisse traumatischen Erlebnisse traumatisierte Soldaten Traumen Truppenarzt Truppenpsychologen Übungen Umfeld unterschiedlichen Unterstützung Verhalten Versorgung viele Vietnamkrieges Wehrmedizin und Wehrpharmazie weiter Weiterhin Weltkrieg wichtig Wiedererleben zunächst

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