ZEITSCHRIFT FUR RATIONELLE MEDICIN.

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Popular passages

Page 193 - Archiv für Ophthalmalogie. Bd. V. 2), und Fechner sagt in einer Abhandlung, die durch die Darlegung einer Reihe von Wechselbeziehungen zwischen beiden Netzhäuten, welche mit der Identitätslehre vollkommen unvereinbar sind, für die Kenntniss des binokularen Sehaktes von grosser Wichtigkeit ist : „Es ist insofern gleichgültig, ob zwei Eindrücke auf correspondirenden (sog. identischen) Stellen beider Netzhäute, oder einer wirklich identischen Stelle einer und derselben Netzhaut zusammentreffen,...
Page 149 - Verhältniss zwischen der wirklichen und geschätzten Entfernung stattfindet. Die Schätzung ist zwar, namentlich bei grösserer Annäherung des Fadens, etwas sicherer und nähert sich etwas mehr dem Richtigen als beim Sehen mit einem Auge, aber es ist der Unterschied zwischen monokularem und binokularem Sehen in dieser Hinsicht keineswegs irgend erheblich. Dies muss hier um so mehr hervorgehoben werden, weil die...
Page 149 - MKYEB scheinbar eine Stütze gefunden hat, obgleich die genauere Betrachtung dieser Versuche überzeugt, dass dieselben nur für das Urtheil über relative Entfernungsänderungen beweisend sind. Es ist eine durchaus falsche Meinung , wenn man glaubt , dass wir eine unmittelbare Kenntniss hätten von dem Punkte, in welchem unsere Sehaxen sich kreuzen ; diese Kenntniss ist immer nur eine relative , dh wir wissen immer nur, ob wir auf einen nähern oder fernem Punkt als unmittelbar vorher unsere Augen...
Page 298 - Bemerkungen zur vergleichenden Naturforschung im Allgemeinen und vergleichende Beobachtungen über das Bindegewebe und die verwandten Gebilde«, von CB REICHERT, Professor in Dorpat (D.
Page 149 - Reihe von Versuchen stellte ich so an, dass ich in derselben Weise wie früher einen Faden benutzte und in den verschiedensten Distanzen desselben von den Augen die Grenze der Verschiebung bestimmte, bei der noch eine Annäherung oder eine Entfernung wahrgenommen- werden konnte. Auch bei diesen Versuchen überzeugt man sich alsbald, dass es durchaus unmöglich ist, hierbei ein Urtheil über eine absolute Entfernung zu fällen. Zwingt man sich mit dem Massstab in der Hand «u einem Urtheil, so fällt...
Page 239 - Drehung um die Sehaxe nicht in Betracht kommt. Schiebt man dann ein graues Papier so vor , dass es die Ebene , in welcher der Streifen gelegen ist , parallel deckt , so sieht man , wie zu erwarten steht , auf dem grauen Papier das einfache complementäre Nachbild des Farbenstreifens. Schiebt man aber das graue Papier so vor, dass es zu jener Ebene geneigt ist, so sieht man häufig statt des einfachen Nachbildes zwei , die sich im fixirten Punkt kreuzen. Schliesst man das eine oder andere Auge, so...
Page 263 - Scheibe hallen kann; der Abstand der Armoberfläche von der Scheibe kann etwa zwei Linien betragen. Während man den Arm der Scheibe angenähert hält, berührt man dieselbe Scheibe mit dem Finger, entfernt diesen, entfernt dann den Arm und berührt darauf die andere Scheibe ableitend, worauf der Arm wieder angenähert wird , und dieselben Manipulationen sich wiederholen.
Page 223 - ... Objecte beziehen? und indem wir diese Untersuchung auf beide Netzhäute gleichzeitig anwenden, erfüllen wir unmittelbar die uns gesetzte Aufgabe: wir betrachten nicht objective stereoskopische Bilder, sondern wir projiciren subjective stereoskopische Bilder in den äusseren Raum. Die Grundversuche dieser subjectiven Stereoskopie sind folgende: Man befestige vier parallele verticale Streifen farbigen Papiers auf complementärem Grunde, z. B. gelbe Streifen auf violettem Grunde , in solcher gegenseitiger...
Page 237 - Linie c, die von a' ebenso weit entfernt ist als b von a. Diese Linie c ziehe man aber schwächer als die andern , dadurch erhöht man die Neigung zur stereoskopischen Vereinigung der stärker gezogenen Linien. Fixirt man nun einen a, a' entsprechenden Punkt, so scheint die vereinigte Linie b, b' hinter der Ebene des Papieres zu liegen, c aber erscheint getrennt von b', b' und behält denselben Ort , den es im getrennten Bild zu a, a
Page 235 - Netzhautpunkte, welche wegen der geringen Differenz ihrer Lagerung sich in der Regel wie identische Punkte verhalten, dh im Zustande der Erregung räumlich einfache Erscheinungen bedingen , vermitteln ausnahmsweise Doppelbilder, wenn die Aufmerksamkeit der Seele auf den sinnlichen Vorgang in ungewöhnlicher Weise gesteigert wird.

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