Neue Gedichte

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Keil, 1871 - 312 pages
 

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Popular passages

Page 164 - ... Poesie bleibt gleichwohl Harmonisierung. Die poetische Gesinnung, aus der diese Lebensbilder kommen, ist aus dem Gedicht Rechtfertigung' ablesbar, das Emil Rittershaus, ebenfalls Beiträger der ,Gartenlaube' und ebenfalls von Anthologisten bevorzugter Autor, seinem Kollegen Albert Traeger widmete: 186 Doch wie die ewgen Sterne strahlen Hervor durch Rauch und Flammenschein, Soll auch das Bild von Gram und Qualen Verkläret durch den Dichter sein. Auf jeder dunklen Wolke malen Soll sich des Friedensbogens...
Page 104 - Wellen murmeln leis im Flusse, Durch Wolken bricht der Sterne Pracht Und, trunken von dem Sonnenkusse, Träumt die Natur im Arm der Nacht. Von ihren Schleiern lind umsangen Ist rings das Thal, der Hügel Knaus.
Page 301 - Heimat freut! Du Land Westfalen, Land der Mark, wie deine Eichenstämme stark, Dich segnet noch der blasse Mund im Sterben, in der letzten Stund'!
Page 213 - Gau, wo allerwärtö der Sage leise Stimme tönt: Sie flüstert in dem Epheulaub der starren Felsen burggelrönt. Im Kreuzgang murmelt's wie Gebet, wie Iagdruf vom Ruinenstein Klingt es zu Thal, wie Hörnerklang. — Der deutsche Ganges ist der Rhein ! Es ist der Sage heil'ge Fluth : sie redet hier mit tausend Zungen. Versenkt im sand'gen Nette ruht der alte Schatz der Nibelungen. Es klingt ein Lied von...
Page 217 - Freiheit streicht die Herr'« auf ewig aus dem Buch des Lebens! — Der Geist der Freiheit lebt und siegt! Nur Thorheit wähnt, daß sie ihn bannt! Das freie Wort, ein Bote, fliegt von Gau zu Gau, von Land zu Land : Mit festem Muthe klopft es an um Einlaß an des Fürsten Brust, Und raunt in's Ohr dem ärmsten Mann: »Sei deines Menfchenwllths bewußt!
Page 214 - Nein! Der Rhein ist freier Alpen Sohn! Er trat an's Licht, wo hoch im Blau der Adler seine Kreise zieht; Der Eisesbrecher sang, der Föhn, sein sausend' , brausend
Page 300 - Völkerschaaren.) §hr mögt den Rhein, den stolzen, preisen, Der in dem Schooss der Reben liegt, — Wo in den Bergen ruht das Eisen, Da hat die Mutter mich gewiegt. Hoch auf dem Fels die Tannen steh'n, Im grünen Thal die Herden geh'n, Als Wächter an des Hofes Saum Reckt sich empor der Eichenbaum. Da ist's, wo meine Wiege stand, O, grüss dich Gott.
Page 150 - Zeit verlöscht des Geistes Licht, Verweht's wie Staub und Rauch. — Des Herzens heil'ge Stimme spricht Noch in dem letzten Hauch. O, wenn das arme Herz verwaist, Das ist der größte Schmerz ! — Die Welt erobert sich der Geist, Den Himmel schenkt das Herz! Am Weihnachtsabend. Vom Rauhreis sind die Büsche silberweiß Und Eiseszapsen blitzen an den Dächern, Doch um des Christbaums grünes Tannenreis, Welch...
Page 300 - Ihr mögt den Rhein, den stolzen, preisen, der in dem Schoß der Reben liegt. Wo in den Bergen liegt das Eisen, da hat die Mutter mich gewiegt. Hoch auf dem Fels die Tannen stehn, im grünen Tal die Herden gehn. Als Wächter an des Hofes Saum reckt sich empor der Eichenbaum: Da ist's, wo meine Wiege stand. O grüß dich Gott, Westfalenland!10 Das rheinisch-westfälische Spannungsfeld hat später das umfangreiche Lebenswerk von Josef Winckler (1881-1966) prägend bestimmt.
Page 28 - Händen greisen sie wild sich nach den Kehlen ! Da stürzt er um, der Nachen ! Gott schütze eure Seelen!

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