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einer viel weitläufftigern Beranwortung dem HErrn gehalten/ weder ein gemeiner Mensch.

Verwalten sie nun solche ihre Stathalter schaft übel; so werden sie dort/bey jener Rech nung/deffo gewaltiger geftrafft/ ic höher sic hie/ zur Gottesfurcht/ verpflichtet gewesen/ und ie mehr/ um ihrer Simden willen/das gange Land hatleiden müssen.

So bedörffen Sie ja auch unsers HErrn GOttes/bey ihren Anschlägen und Unterfa hungen/imfall dieselbe nicht mißlingen sole len. Weil König Josaphat den HErrn suchte: fand er Reichthum und Ehre: aber als er sich/ mit dem gottlefen Könige Ahab/ befccundere; gingen seine Schiffe drauff. Ass zerbricht die Sünde eines Fürfen noch mane ches mal reiche Flotten / und beglückt seine Feinde/wider Ihn felbsten/mit Sieg und Triumph. Wie kommts/daß manchem sein Land/ durch einen höchft unbilligen Krieg verderbt wird/ und er/in der allergerechte ften Sache/dennoch unten liget/ undihman Felde weder Stern noch Glück scheinet?Das her/daß er seinen lieben GOtt sonft vorbin vielfältig beleidiget hat. Warum muß David/zu Fuß/ davon gehen/ und als ein vertriebener König? Fragt doch die BathScba darun; vielleicht möchte sie es wissen. War um thuts der HErr/durch den Absalon, an der lichten Sonnen? Bath Scba wird es tifsen.

en.

Weils nemlich David heimlich gethan. Wat um hebt Jfrael Steine auff/wider den Rentmeister Rehabeams/ daß König Rehabeam selbst flichen muß? Weil Salomo/ sein Vater/zu falschen Göttern seine Hände auffychaben/ und Rehabeam tyrannisch

antwortete.

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Nachdemmal denn nun der groffen Herren ihr Glück/in der Hand GOttes begriffen/ so wol/ als ihr Unglück; haben sie desto gröf sere Ursach diese göttliche Hand / in wahrer Gorseligkeit/ zu küssen/ und diese gewaltige Hand Gottes/an stat der Aegyptischen RohrStåbe/oder eitelen Bündnissen/zu Seulen ihrer Herrschafft/und Waffen/zn erwählen. GOtt erweckt Feinde und Freunde/ erhöhet und ernidriget/stärcker oder schwächet sie/ nachdem sich ein Potentat gegen Ihm verhält. Wenn die menschliche GunstNeigungen und Hülffe am grössesten/ und sich am allerbesten ansehen lassen: als denn ist GOtt/ mit seinem geheimen Urtheil/ vorhanden/ und zeucht solche Hülffe dermassen ein / daß / ob schon ihre Freunde und Bundsgenos sen ihnen gern helffen wölten und könnten/es doch alles den Krebs-Gang ge= winnt: damit sie sehen sollen/ daß die Lill v

Hülffe

Hülffe nicht bestehe in der menschlichen Sorgfältigkeit/ sondern in dem göttlichen Willen und Fürschung. Ein Fürst/der ein Land besigt/ hat ungern/ daß ein Andrer/ ohn sein Vorwissen t und Willen / darinn schaffe und gebie te: so will auch GOtt/ als der öbriste Fürst über alle Fürsten/ daß wir alle mit einander unsre Hoffnung auff Ihn sehen/ alles unser Thun und Lasfen in Ihm anfangen und vollenden.

wann die Fürsten so wol wüßten/ wie wenig ihnen der Menschen Mißgunst schädlich/ und wie nüßlich ihnen GOttes Huld ist! sie würden gewißlich kein einiges Wort mit den Mens schen reden/ und nicht auffhören/ sich Tag und Nacht GOtt zu befehlen. Denn GOtt ist viel williger/ uns zu helffen/ als wir/Jhn zu bitten. Die Hülffe/ welche uns von Menschen widerfahren kann/ geschicht (offt) mit andrer Leute Schaden: Aber der Hülf= fe/ welche uns GOtt thut/ kann kein Mensch widerstreben/ auch kein andrer

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drer GOtt dawider reden. Welche viel gewonnen, und viel besißzen / sollen folches mit deßjenigen Hülffe erhalten der da viel vermag. Sollen derwegen die Fürsten und Herren wifssen/ daß alle Menschen allesamt nicht so viel vermögen/ als GOTT allein. Denn das Brüllen eines Leuens ift viel schrecklicher / als das Heulen deß Wolffs. a)

Laß einen Tyrannen noch so viel Städte/ in feinen kriegerischen Rachen/ verschlingen: die Zeit reißt sie ihm doch/oder den Seinigen/ bald wiederum aus dem Halfe. Durch als lerley böse Tücke und Stücke viel gewonnen/ ist wol möglich; aber solches lange zu best gen/ unmöglich. Wälle und Bolwercke seynd allein zuwenig dazu: Gottes Schuß muß die feurige Ringmaur drum seyn: sönst geht alles endlich wieder verlohren. Der wegen als Albrecht/ der Erste/ Herzog zu Mechelburg/ merckte/ sein Lebensührlein würde bald das leßte Stäublein fallen lassen/ sprach er zu seinen Söhnen: Liebe Söhne! Ich habe mein Leben/ mit groffer Arbeit und Beschwer/ zu Ende gebracht/ und viel Krie ge müfø a) Guevarra im. Theil der Weckuhr Cap. 11.

ge müssen führen / damit ich Euch Frieden schaffte. Schetihr nun zu/ daß ihr den er werbenen Frieden erhaltet. Für allen Dingen fürchtet GOtt/ und strebet nach der Gerechtigkeit/ thut niemand unrecht: Das wird euch/ wie eine Maur/seyn eures Landes 2c.

Deßgleichen da der Römisch-keyserliche Feldhauptmann Theodofius/ auff Befcht daß tyrannischen Keysers Valens/ uns Ichuldigenturde; forderteer/vor seinem Tode/ den Bischoff von Carthago zu fich/und begehrte/von demselben Unterricht im chriftlichen Glauben / und die H. Tauffe; sagte hernach zu demselben: Ich verlasse ci nen Sohn/ der auch Theodosius heißt. We ferrn nich die våterliche Gunst nicht betriegt/ so hoffe ich/er werde ein tapffter weiser Mann werden: bitte/ du welleft denselben gleich fals tauffen/ und im Glauben unterrichten. Denn / woferrn er anders ein guter Christ ist/ so wird er ungezweifelt/img Römischen Reich/hoch erhebt werden. Diese Prophezey deß guten Alten hat stattlich eingetroffen. Denn fein Sohn ist ein guter Christ/ und großmächtigster Römi scher Keyser worden/ der wol und glücklich geherrscher.

So

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