Indische Hausregeln 1864-86

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Adolf Friedrich Stenzler
F.A. Brockhaus, 1864
 

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Popular passages

Page 159 - Germanen durchforschen, um eine umfassende Anschauung des Gebietes der Sitte zu gewinnen. Das indische Volk ist das einzige Volk des ganzen Stammes, welches schon in früher Zeit die Sitte in besondere Vorschriften gefasst hat und einen eigenen Zweig der Litteratur besitzt, der ihr gewidmet ist. Zwar nehmen die verschiedenen Werke, welche uns diese Darstellung der Sitte darbieten, nicht die erste Stelle auf dem Gebiete der reichen Litteratur des indischen Alterthums ein. Auch bei den Indern ist die...
Page 111 - Der Himmel gebe dich (o Gabe), die Erde empfange dich!" So nimmt (die Gabe) für den Gebenden nicht ab. und die empfangene wird reichlicher. 23. Wenn er Reisspeise empfängt, nimmt er sie an mit den Worten: „Der Himmel gebe dich" usw und isst zweimal von ihr mit den Worten: „Brahman esse dich!
Page 96 - ... der Schlaflose, der Wind der Nichtschlummernde, ihnen nahe ich, ihnen sei Verehrung, sie mögen mich im Norden schützen." 18. Dem fertigen Hause nahet er, indem er spricht: „Dem Rechts -Hauptpfosten, dem Glücksdache, dem Tage und der Nacht, den beiden Thürbrettern (nahe ich; dies sind) Indra's Häuser, schatzreich, Schutz gewährend; ihnen nahe ich mit den Kindern, mit dem Viehe. Was mir irgend ist, herbeigerufen, umgeben von allen Schaaren, Freunden und Guten (nahe ich) dir, o Haus. Mögen...
Page 27 - ... jeder Wohnung sehe er die Zuschauer an, indem er den Vers spricht: „Lieblich geschmückt ist diese Frau". *) 8. Mit dem Verse: „Hier sei durch Kinder dir der liebste Wunsch erfüllt", führe er sie in das Haus.*) 9. Dann legt er (Holz) zum Hochzeitfeuer hinzu und breitet westlich von demselben ein Stierfell aus, mit dem Nackentheile nach Osten und den Haaren nach oben. Auf dieses setzt sie sich und während sie ihn berührt, bringt er bei jedem der vier Verse: „Kinder lass' uns erzeugen...
Page 29 - NN" 5. Dann gibt er ihr die Topfspeise zu essen, indem er spricht: „Mit meinem Athem vereinige ich deinen Athem, mit meinen Knochen deine Knochen, mit meinem Fleische dein Fleisch, mit meiner Haut deine Haut." 6. Darum soll man nicht mit der Frau eines Vedakenners, der dies weiss, Scherz zu treiben suchen ; denn wer dies weiss, der ist überlegen. ') §. 6. ') Dieser Paragraph ist aus Brf. Ar. 6, 4, 12 genommen. (Die Londoner Handschriften haben auch dort därena, nicht dvärena wie die Ausgabe...
Page 111 - Die beiden Rippen, die beiden Räder, welche zu beiden Seiten des Wagens nach der brausenden Spitze des Windes hinstreben; das fernschiessende , das kraftbegabte, das beflügelte, diese Feuer, die Förderer, mögen uns zum Ziele gelangen lassen." 7. Mit den Worten: „Verehrung dem Manicara" treibt er das rechte Zugthier vorwärts. • 8. Ehe er an Götterbilder herangekommen, steige er herab, in der Nähe von Brähmanäs, in der Mitte von Kühen, wenn er auf Väter zufährt. *) 9. Eine Frau oder...
Page 106 - PicumandaBlätter, spülen den Mund aus, berühren Wasser, Feuer, Kuhmist, Senfkörner und Oel, treten auf einen Stein und gehen hinein. 25. Drei Nächte in Keuschheit auf dem Erdboden schlafend sollen sie kein Geschäft verrichten oder verrichten lassen. 26. Gekaufte oder empfangene Speise sollen sie essen, nur bei Tage, und kein Fleisch. 27. Nachdem sie dem Verstorbenen den Kuchen dargebracht, indem sie. beim Waschen, beim Darbringen (des Kuchens) und beim zweiten Waschen seinen Namen aussprechen...
Page 58 - H, 6, 6. Einige sagen (er soll den Veda) mit den sechs Anga (gelernt haben). 7. Nicht nach der blossen Form. *) 8. Nach Belieben aber (ist das Baden) des Opferkundigen. *) 9. Nachdem er (die Füsse) des Lehrers umfasst, das Brennholz angelegt, tritt er nördlich von dem Verschlage *) auf Kucahalme, deren Spitzen nach Osten liegen, östlich von acht Wassergefässen. 10. Mit dem Spruche: „Die Feuer, welche in die Wasser eingegangen sind: das zu verbergende, das zu verdeckende, der Strahl, das Geistschlagende,...
Page 98 - Von dem Berge, von der Mutter, von der Schwester, von den Eltern, von dem Bruder, von den Freunden mache ich dich los. O Knecht, du bist umpisst, wohin wirst umpisst du gehen ?
Page 77 - Dem Oberherrn der feurigen, Pänduischen, irdischen Schlangen Svähä!" — „Dem Oberherrn der weissen, windigen, ätherischen Schlangen Svähä!" — „Dem Oberherrn der übermächtigen *) , sonnigen , himmlischen Schlangen Svähä!" 10. Den einschaligen Kuchen opfert er ganz *) mit dem Spruche: „Dem Festen, dem Irdischen Svähä!" 11. Nach dem Essen wirft er einen Theil des Reismehles in einen Korb, geht hinaus, bestreicht ausserhalb der Halle den Boden (mit Kuhdünger), spricht, während...

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