Aristarchs homerische Textkritik nach den Fragmenten des Didymos: Th. Studien zur Beurtheilung der Homerkritik Aristarch's und seiner Gegner

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B.G. Teubner, 1885 - Greek language
 

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Popular passages

Page 269 - Sprachkünstler scheinen nicht zu fühlen, daß es kaum eine regel gibt, die sich steif überall durchführen läßt; jedes wort hat seine geschichte und lebt sein eigenes leben, es gilt daher gar kein sicherer Schluß von den biegungen und entfaltungen des einen auf die des ändern, sondern erst das, was der gebrauch in beiden gemeinschaftlich anerkennt, darf von der grammatik angenommen werden...
Page 381 - Chios aus; dort wurde sie ioniscft und ionisirte denn aucJi ganz natürlich [?!] die Gedichte ihres Erbbesitzes, wenn auch nur in ganz äusserlicher Weise. Diese äusserlich ionisirte Aeolis, in welcher die Homeriden von Chios die Homerischen Gedichte vortrugen, ist dann die Sprache des späteren Epos geworden; in dieser Sprache haben sie selbst ihre Erweiterungen und Fortsetzungen gedichtet. Was Fick hier gar zu euphemistisch als eine von den Homeriden 'nur in /janz äusserlicher Weise' vorgenommene...
Page 455 - Denn man muß nicht die Buchstaben in der lateinischen Sprache fragen, wie man soll deutsch reden, wie diese Esel tun; sondern man muß die Mutter im Hause, die Kinder auf der Gassen, den gemeinen Mann auf dem Markt drum fragen und denselbigen auf das Maul sehen, wie sie reden, und darnach dolmetschen; so verstehen sie es denn und merken, daß man deutsch mit ihnen redet.
Page 483 - Igitur Aesopi fabellas, quae fabulis nutricularum proxime succedunt, narrare sermone puro et nihil se supra modum extollente, deinde eandem gracilitatem stilo exigere condiscant ; versus primo solvere, mox mutatis verbis interpretari, turn paraphrasi audacius vertere, qua et breviare quaedam et exornare salvo modo poetae sensu 3 permittitur.
Page 392 - Frage gekommen: warum wird in den Quellen der Aristarcheer nie auf Lesarten des Pisistratus zurückgegangen? Ritschi fand die wahrlich gute Auskunft: das Pisistratische Exemplar war nun einmal die Grundlage aller Vulgata, die man hinnehmen musste, da das Pisistratische Exemplar selbst verloren war. Allein ein 'Bedenken ist es doch immer, wenn sie bestimmt wussten, alle unsere Texte gehen auf eine Redaction des Pisistratus zurück, ob dann bei so ausgebildetem Zurückgehen auf die Lesarten sich nicht...
Page 555 - Dionysii Orbis Descriptio, cum veterum scholiis et Eustathii commentariis. Accedit Periegesis Prisciani, cum notis Andreae Papii,
Page 78 - Begriffe fehlen, Da stellt ein Wort zur rechten Zeit sich ein. Mit Worten lässt sich trefflich streiten, Mit Worten ein System bereiten, An Worte lässt sich trefflich glauben, Von einem Wort lässt sich fern Jota rauben.
Page 685 - Diese wichtige Abhandlung Herodian's kannten wir bisher nur aus der Kopenhagener Handschrift Nr. 1965, aus welcher sie von W. Dindorf nach einer Abschrift 0. D. Bloch's 1823 zum erstenmal herausgegeben wurde (G. Dindorfii Grammatici Graeci. Vol. I). Weder Lehrs noch Lentz haben für ihre Ausgaben den genannten Codex wieder verglichen; es geschah dies erst durch P. Egenolff, der seine nicht unerhebliche Nachlese im Ehein.
Page 392 - Gedanke einstellen musste, dies oder jenes tcage den Stempel jenes Ursprunges an sich, zumal da Aristarch den Homer für einen Athener hielt und die Atticismen im Homer beobachtete. Und doch also finden wir wenigstens in den Aristarchisch kritischen Nachrichten, so weit sie uns erhalten sind, bei den Lesarten dies ebenso wenig als bei eingeschobenen...
Page 459 - Ein Geist weht durch das Ganze; ein Ton klingt überall durch; ein Bild von Gedanken, Sprache, Rhythmus steht unveränderlich fest...

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