Die Demostrativpronomina der indogermanischen Sprachen: eine bedeutungsgeschichtliche Untersuchung, Issue 6

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B. G. Teubner, 1904 - Indo-European languages - 150 pages
 

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Common terms and phrases

Popular passages

Page 13 - Ursprünglich scheinen die Demonstrativa nur auf Elemente der unmittelbaren Sinneswahrnehmung bezogen worden zu sein. Der Sprechende behandelte dann aber seine gesamte Vorstellungswelt nach Analogie der gegenwärtigen Anschauung, und das Wesen dieser Klasse von Pronomina, wie sie in geschichtlichen Zeiten allenthalben gebraucht werden, bestimmt man wohl am besten so: sie sind die sprachliche Hinweisung auf etwas, dem der Sprechende seine Aufmerksamkeit zugewendet hat, und fordern den Angesprochenen...
Page 98 - Wenn zwei vollständige oder unvollständige Sätee theils Gleiches, theils Verschiedenes oder Entgegengesetztes enthalten, so wird das Gleiche (in der Regel) in beiden vorangestellt, und hinter das wiederkehrende Wort des zweiten Satzes u gesetzt, um den Gegensatz oder die Gegenseitigkeit oder den Entgelt, und zwar oft nur in leisester Weise, auszudrücken; etwa wiederzugeben durch „auch, andrerseits, hinwiederum, dagegen", nur dass alle diese Ausdrücke zu stark sind und oft die blosse Betonung...
Page 49 - Lucius CATILINA nobili genere natus fuit, magna vi et animi et corporis, sed ingenio malo pravoque.
Page 13 - Will man alsdann eine Einteilung der sämtlichen einschlägigen Fälle in der Richtung vornehmen, in der die Unterscheidung nach Deixis und Anaphora liegt, so wäre die einzige mit dem Wesen der Sache in Übereinstimmung befindliche Scheidung darnach zu machen, ob es etwas ohne weiteres Bekanntes, nicht erst durch die augenblickliche Situation bekannt Werdendes ist, worauf hingewiesen wird, oder etwas, dem diese Eigenschaft nicht zukommt
Page 55 - Nescia mens hominum fati sortisque futurae et servare modum, rebus sublata secundis ! Turno tempus erit, magno cum optaverit emptum intactum Pallanta et cum spolia ista diemque oderit.
Page 10 - Demonstrativa ist der, dafs mit den letzteren der Sprechende irgendwohin von sich weg deutet. Vgl. hier gegen da und dort. Zu einem Pronomen der ersten Person hinzugefügt oder geradezu an dessen Stelle tretend, hebt diese Gattung von Demonstrativa das Ich als solches hervor, zB 7*140 tfcüpa S fywv oäe nävra nagao^tiv, oaaa xt).. ,ich hier bin bereit dir die Geschenke zu gewähren ', Eur. Or. 380 o'<J" ( Ift 'Opiatr)*;, Mrvtifiuf, ov laroQelg [,ich hier bin Orestes ...'], Ter.
Page 113 - Atiieriu mestru karu, pure ulu benurent, arferture eru pepurkurent herifi, etantu mutu arferture si...
Page 10 - ... Ausdruck gerade richtet, — schon dieser Umstand zeigt, dafs dem Pronomen der an und für sich die Bedeutung der Ich-Deixis fehlt. Zu einem Pronomen der Ferndeixis, wie jener, in Gegensatz gestellt, erscheint der als das die mindere Entfernung ausdrückende [also mit Nahedeixis behaftete] Wort, zB das gefällt mir, jenes nicht oder da und dort.
Page 11 - Mafses des Entferntseins von der redenden Person, wenn hier auch der Gegensatz gemeinhin ein gelinderer ist und in den der Begriffe der Zugehörigkeit zum Ich und der Nichtzugehörigkeit zu ihm verfliefst, z.
Page 11 - Ausdruck hat ... 4. Allenthalben zu finden sind Pronomina der Jener-Deixis. Es handelt sich bei dieser um zwei räumliche, bezieh, zeitliche Vorstellungen, die oft nicht gesondert von einander [ap]perzipiert werden. Erstlich geschieht der Hinweis auf etwas im Raum oder in der Zeit weiter zurück , entfernter Liegendes. Dieses jener kann entweder ein Ich-Demonstrativum zum Gegensatz haben, z.