Angst: NovelleAls Stefan Zweigs :Angst9 1928 zum erstenmal verfilmt wurde, hielt ein französischer Kritiker die Vorlage für eine Novelle von Arthur Schnitzler. Das psychologische Raffinement von Zweigs bereits 1912 geschriebener Erzählung erinnert tatsächlich an Schnitzlers erst acht Jahre später entstandene :Fräulein Else9. Stefan Zweig spannt die bewußte Auslosung und Intensivierung der Angst bis zur Krise um eines Eingeständnisses willen in eine Erzählbericht, Dialog und inneren Monolog verbindende Form. Die gedankenlose Müdigkeit ihrer Ehe läßt Irene Wagner trotz ihrer beiden Kinder ein Verhältnis mit einem jungen Musiker eingehen. Sie empfindet vor jedem Rendezvous, indem sie sich 'über den Rand ihrer täglichen Gefühle' beugt, 'diese erste Angst, in der doch auch Ungeduld' brennt; als aber eine Frau 'mit massigem Körper', die ihre heimlichen Wege beobachtet hat, sie zu erpressen beginnt, verliert diese Angst den Reiz des angenehm Vibrierenden. Sie fühlt sich mehr und mehr bedrängt. Ihr Mann versucht ihr zu helfen und gibt ihr ein Beispiel: er veranlaßt in ihrer Gegenwart ihre Tochter zum Geständnis eines kleinen Vergehens, um Nachsicht üben zu können. Irene Wagner entzieht sich diesem Weg; statt sich zu erklären, versucht sie sich Gift zu verschaffen - ihr Mann weiß sie zu hindern und klärt die Situation auf: die 'Erpressung als Zwang des Gestehens' war seine Idee, um sie wiederzugewinnen. |
Other editions - View all
Common terms and phrases
Angst Augen Augenblick Automobil Banknoten beinahe Blick ihres Mannes blieb Dienstboten dumpfen eigenen einmal endlich Entschluß entsetz Erpresserin Erpressung Erregung erschrak erschreckt erst Erste Weltkrieg Erzählungen Frau Irene Frau Wagner fremde fühlte Gefühl Geld Geliebten Gesicht gewiß gierig ging gleichsam Glieder Gouvernante Hand hast hastig Hause Haustor Herz hielt hörte jähe jetzt Kind kleine kommen Konditorei konnte Körper Kuvert lächeln laut Leben letzten lich ließ Lüge Menschen merkwürdige Morgen müde Musik muß mußte nahe nervös Novelle Person plötzlich rasch RICHARD FRIEDENTHAL riß ruhig sagte saß Scham Schauer schauerte schien Schl Schlaf schließlich Schloß Schluchzen schrak sie zusammen schrie Schritt schwieg sehen Sekunde Sigmund Freud Sinnlos sprang sprechen spürte stammelte stand starr Stefan Zweigs stieß Stimme Straße Stunde stürzte Tage trat Treppe Tür Unwillkürlich verwundert viel vielleicht vierhundert Kronen wandte weiß Welt wieder wirklich wirr Wochen wollen wollte Wort wußte Zigarre Zimmer Zittern Zorn Zufall zurück zusam