Gustav Mahler. Wien o.J.

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Universal-Edition, 1916 - Composers - 106 pages
 

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Popular passages

Page 28 - Objektes ist niemand so überantwortet wie der ausübende Künstler. Aber immer habe ich mein Ganzes daran gesetzt, meine Person der Sache, meine Neigungen der Pflicht untergeordnet. Ich habe mich nicht geschont und durfte daher auch von den anderen die Anspannung aller Kräfte fordern. Im Gedränge des Kampfes, in der Hitze des Augenblicks blieben Ihnen und mir nicht Wunden, nicht Irrungen erspart. Aber war ein Werk gelungen, eine Aufgabe gelöst, so vergaßen wir alle Not und Mühe, fühlten uns...
Page 50 - Wenn ich ein großes musikalisches Gebilde konzipiere, so komme ich immer an den Punkt, wo ich mir das „Wort" als Träger meiner musikalischen Idee heranziehen muß.
Page 31 - Frage. Er verlangte auch da mehr Proben, als gewohnt, als vorher und nachher. Der gröbste Vorwurf, der ihm gemacht wurde, war die Überspannung seines subjektivismus im Vortrage. In der Tat hat er manches anders „genommen
Page 103 - Sonn' so hell aufgehn. 2. Nun seh' ich wohl, warum so dunkle Flammen. 3. Wenn dein Mütterlein. 4. Oft denk' ich, sie sind nur ausgegangen.
Page 54 - Das Genie Gustav Mahlers ist repräsentativ im sinne der großen Traditionen deutscher Musik", sagt Gerhart Hauptmann, und : „Er hat die Dämonie und Feuermoral deutscher Meister".
Page 32 - Dirigenten überall nur darum zu tun war, fern von Willkür und Absichtlichkeit, aber auch von keiner „Tradition" beirrt, den Willen Beethovens bis ins scheinbar Geringfügigste nachzufühlen und in der Ausführung auch nicht das Kleinste von dem, was der Meister gewollt hat, zu opfern, oder in einem verwirrenden Tongewühle untergehen zu lassen.
Page 68 - Fünften"). Sie kombinieren sich miteinander, so im ersten Satz der „Siebenten", Haupt« und Seitenthema. Manchmal häufen sich die Nebengedanken in einer Art, die selbst den aufmerksamen und geübten Hörer verwirrt, so im Scherzo der „Fünften", im Finale der „Sechsten" fast in babylonischer Turmbauart. In andern Fällen eliminiert er nachträglich Stimmeneintritte, die ihm unnötig erschienen, so im zweiten Satz der „Zweiten". Im Finale der „Siebenten" finden sich innerhalb weniger Takte...
Page 59 - Vrust die tiefe sehnsucht, ver schmerzensreiche vrang nach ihrer Göttin? sie glauben nicht an ihre eigne sache, Varum wird ihnen nimmermehr geglaubt! sie können nicht ergreifen, denn sie selbst Sind nicht ergriffen! . . . ." Diese Worte tipiners waren gleichsam ein Geleitbrief des Wirkens seines Freundes Mahler. Er konnte ergreifen, weil er selbst tief ergriffen war, im heiligen Gpferdienst seiner Kunst. Wenn der kleine Mann mit den lebhaften Vewegungen sich dem Pulte näherte, trat stille ein....
Page 16 - Wogen. Das Repertoire umfaßte Gpern, die in würdiger Weise nur ein erstklassiges Institut auszuführen imstande ist — deutsche, französische, italienische und auch ungarische. „Die künstlerische Höhe der Aufführungen — in denen auch das phänomenale Regietalent Mahlers in Erscheinung trat — wurde von der königlichen Gper nie wieder erreicht." „Die Darbietungen des Grchesters wurden zu einer bis dahin ungeahnten Vollendung gebracht.
Page 47 - Je lieber möcht' ich im Himmel sein! Da kam ich auf einen breiten Weg: Da kam ein Engelein und wollt' mich abweisen. Ach nein! Ich liess mich nicht abweisen! Ich bin von Gott und will wieder zu Gott! Der liebe Gott wird mir ein Lichtchen geben, Wird leuchten mir bis in das ewig selig Leben!

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