bd. Briefwechsel

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F.A. Brockhaus, 1843 - 18 pages
 

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Popular passages

Page 185 - Aeußerste treibt, wer mag für die Folgen stehen? Das Volk kann man nicht zügeln, wenn es einmal in Bewegung ist — und doch hat die Freiheit keine andere Stütze in diesem Augenblick.
Page 141 - Kein Fehler, kein Irrtum, kein Mißbrauch ist, dessen die Nationalversammlung beschuldigt werden kann, wovon nicht der Fluch auf den vorhergehenden Despotismus zurückfällt. Daß einzelne Menschen von der despotischen Partei Mitleid verdienen, wer leugnet das? Daß Schurken in der Nationalversammlung sitzen, daß in der Volkspartei viele Schurken sind, wer zweifelt daran?
Page 94 - Denn am Ende, mehr hat man doch nicht, als was einem durch diese zwei kleinen Oesfnungen der Pupille fällt und die Schwingungen des Gehirns erregt! Anders als so nehmen wir die Welt und ihr Wesen nicht in uns auf. Die armseligen vier und zwanzig Zeichen reichen nicht aus; etwas ganz Anderes ist die Gegenwart der Dinge und ihr unmittelbares Einwirken.
Page 186 - Nun folgt gewiß Abschaffung der Königswürde, wenn es zu einer zweiten Revolution kommen muß. — Dies ist die Ansicht der Sachen, die wir hier nach Maßgabe dessen, was wir täglich hören und sehen, von Frankreichs künftigem Schicksal haben können. Andere haben andere Gesichtspunkte; welcher der richtigste sei, muß der Ausgang entscheiden.
Page 77 - Schön ist es aber zu sehen, was die Philosophie in den Köpfen gereift und dann im Staate zustande gebracht hat, ohne daß man ein Beispiel hätte, daß je eine so gänzliche Veränderung so wenig Blut und Verwüstung gekostet hätte.
Page 39 - ... von höheren Prinzipien abhängt. Ausdehnung, Bewegung, Gedanke sind offenbar in einer höheren Kraft gegründet, die noch lange nicht damit erschöpft ist. Sie muß unendlich vortrefflicher sein, als diese oder jene Wirkung; und so kann es auch eine Art des Genusses für sie geben, der nicht allein alle Begriffe übersteigt, sondern völlig außer dem Begriffe liegt. Daß wir uns nichts davon gedenken können, hebt die Möglichkeit nicht auf.
Page 167 - Wie sollte mir es einfallen, einen Umsturz predigen zu wollen, den ich selbst nicht wünsche, sondern vielmehr für ein so großes Unglück in Deutschland halte, daß ich alles aufbiete, um es abzuwenden, und daher insbesondere die lügenhaften Rezensenten tadle, die durch ihre Parteilichkeit das Publikum nur erbittern, indem sie sich die Miene geben, als ob es ihnen auf ihr Wort glauben müßte?
Page 236 - Ich bleibe dabei, daß Deutschland zu keiner Revolution reif ist, und daß es schrecklich, gräßlich sein wird, sie durch das halsstarrige Bestehen auf die Fortsetzung des unglückseligsten aller Kriege unfehlbar vor der Zeit herbeizuführen [ . . . ] Unser rohes, armes, ungebildetes Volk kann nur wüten, aber nicht sich konstituieren
Page 227 - Sagen Sie, was soll daraus werden? Das allgemeine Wohl des Orts, wo man sich besindet, muß man wollen, dem Willen der Mehrheit muß man folgen, oder seine bürgerliche Existenz und seine Familie einer blinden Anhänglichkeit an Leute opfern, die für sich selbst nichts zu thun im Stande sind , vielweniger ihre Clienten oder diejenigen, die um ihretwillen ins Unglück gerathen, unterstützen wollen und können.
Page 303 - Vollkommenheit mich geleitet, als ich wählte, was ich hier zu tun hätte, wahrlich, dann wär' ich der Narr gewesen, für den man mich hält. Ich freue mich aber, Dich und alles, was damals um mich war, zum Zeugen aufrufen zu können, daß von solchen Träumen in meiner Seele kein Schatten ruhte. Es ist besser frei sein, oder nennen wirs nach Freiheit streben, als elend um Brot betteln bei einem Despoten; mehr war es doch nicht, was den Ausschlag gab und geben mußte.

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