Arbeit am Abscheu: zu Thomas Bernhards ProsaDie Arbeit entdeckt erstmalig die immense Bedeutung des Abscheus im Werk Thomas Bernhards. Diesem wird eine für sein Schreiben konstitutive Funktion zugesprochen, die die Prosa poetologisch und politisch neu situiert. Weit davon entfernt ein beliebiges Motiv darzustellen, berührt der Abscheu nahezu alle Dimensionen von Bernhards Schreiben. Seine Texte sind durchtränkt von einer prononcierten Ekel-Semantik, die ihren Umgang sowohl mit soziohistorischen und politischen Phänomenen als auch ihre Reflexion fremden und eigenen Schreibens neu lesbar macht. Den wichtigsten theoretischen Bezugspunkt bildet dabei die in Deutschland bisher viel zu wenig rezipierte Ekeltheorie Julia Kristevas, die auch eine systematische Reformulierung der bei Bernhard hochproblematischen gender-Konstellationen unumgänglich macht. Kristevas Konzepte sind dabei allerdings nicht als Metamodell zu begreifen, vielmehr werden sie ihrerseits kritisch mit Bernhard konfrontiert. |
Contents
VORBEMERKUNGZITIERWEISE UND SIGLENVERZEICHNIS | 9 |
KRISTEVA | 17 |
5 | 25 |
Copyright | |
9 other sections not shown
Other editions - View all
Common terms and phrases
Abjekt abjekt kodiert Abjektion Abjektionsfigur Abscheu allerdings ambivalent Ästhetik Auersberger Auslöschung Authentizität Autorin Begriff beiden bereits Bernhardschen Blick Buch Franza deutlich Dimension Diskurs diskursive durchaus Ebene einmal Ekel erster Linie Erzähler Essentialismus evoziert Faszination Figur folglich Fotografie Foucault Frau Frost gedacht Georg gerade Geschwisterliebe gleichsam grundlegend grundsätzlich heißt Helms-Derfert Hervorhebung ch Höller Holzfällen indem Ingeborg Bachmann insbesondere insofern Joana Jordan jouissance Julia Kristeva Katholizismus Kegel keineswegs Kontext Körper Kristevaschen Kunst Lachen lässt Leiche Lektüre lesbar letztlich lich Literatur Mann ohne Eigenschaften Maria Medizin Misogynie Monologe Murau Muraus Text Murauschen Musil muß Mutter Muttermord Nationalsozialismus natürlich Opposition Österreich Passus poetologische Prädiskursiven Rede reflektiert Robert Musil Roithamer Roman schen schließlich Schopenhauer Schwester Selbstauslöschung Signifikanten somit sowohl Spadolini Spiegelstadium Sprache stellt Strauch Strauchschen Studenten Subjekt Subjektivität Symbolischen Thomas Bernhard Todesarten Todestrieb Übertreibungskunst Unheimliche unseren Vater Versuch Weiblichkeit weiß Werk wesentlich wieder Wirtin Wolfsegg zeigt zuerst Frankfurt zufolge zuletzt zumindest zunächst