Jörg-Fauser-Edition: Rohstoff : Roman

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Alexander Verlag, 2004 - 327 pages
Das Buch: >Der Rohstoff, das Leben, die Wirklichkeit. Muß nur abgeschrieben werden. Präzise, schnell, schnörkellos. [...] Jörg Fauser war vierzig Jahre alt, als sein autobiographischer Roman Rohstoff erschien. Drei Jahre später war er tot. Gut, daß er es vorher aufgeschrieben hat, sein Leben, in diesem großen Buch über sein Alter ego, Harry Gelb. Alles selbst erlebt, selbst gelebt, den unendlichen Drogenrausch am Bosporus, die Selbstheilung nach Burroughs' Vorbild mit der Antidroge Apomorphin. Und die Reise dann zurück nach Frankfurt, ins Milieu, in die Heimat. [...] Das Leben als Anarchist in den Kommunen von Berlin. Und der Haß, der Haß auf das Kultur-Establishment, die ganze lebensverdrängende, wirkliche westdeutsche Gegenwart von 1968: dieser deutsche Brei, diese klebrige Soße schmeckte so schlecht, weil sie zubereitet war aus den Rückständen politischer Krankheiten, aus den überlebten Doktrinen des Jahrhunderts, und angereichert mit den politischen Modebegriffen der jeweiligen Saison. [...] Roher Stoff, unbehauen, unverstellt, echt. Leben ist Erleben. Leben ist Schreiben. Wann vorher, wann nachher hat ein Schriftsteller eine ähnlich euphorische Wirklichkeits-, eine ähnlich existentielle Schreibposition vertreten? Volker Weidermann (Die neuen Klassiker, Ein kleiner Kanon für die Gegenwart. Die wirkungsvollsten deutschen Bücher der letzten 20 Jahre, FAZ) Durch harte Recherche und genaue Beobachtung verlieh er seinen Büchern etwas, was hierzulande nicht eben häufig vorkommt: Authentizität und Realismus, man ist als Leser keineswegs nur auf den Ausgang des Plots gespannt, sondern wird interessiert für Details, für den Alltag und seine Abläufe, für den Untergrund und seine Gesetze. Da wußte einer, wovon er schrieb. Und er schrieb es knapp und karg, schnell und flüssig, so realistisch, wie es hard-boiled fiction eben zuläßt.

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