Goethes Werke: Vollstandige Ausgabe letzter Hand, Volume 3

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Page 67 - Was war* ein Gott, der nur von außen stieße, Im Kreis das All am Finger laufen ließe! Ihm ziemt's, die Welt im Innern zu bewegen, Natur in sich, sich in Natur zu hegen, So daß, was in ihm lebt und webt und ist, Nie seine Kraft, nie seinen Geist vermißt.
Page 86 - Da ist's denn wieder, wie die Sterne wollten: Bedingung und Gesetz; und aller Wille Ist nur ein Wollen, weil wir eben sollten, Und vor dem Willen schweigt die Willkür stille; Das Liebste wird vom Herzen weggescholten, Dem harten Muß bequemt sich Will
Page 271 - ... nicht das Auge sonnenhaft, Wie könnten wir das Licht erblicken ? Lebt' nicht in uns des Gottes eigne Kraft, Wie könnt
Page 165 - Gedichte sind gemalte Fensterscheiben ! Sieht man vom Markt in die Kirche hinein, Da ist alles dunkel und düster; Und so sieht's auch der Herr Philister: Der mag denn wohl verdrießlich sein Und lebenslang verdrießlich bleiben. Kommt aber nur einmal herein, Begrüßt die heilige Kapelle; Da ist's auf einmal farbig helle, Geschieht...
Page 69 - Ordnet' er die erste Stunde Mit erhabner Schöpfungslust. Und er sprach das Wort: „Es werde!" Da erklang ein schmerzlich Ach! Als das All mit Machtgebärde In die Wirklichkeiten brach! Auf tat sich das Licht; so trennte Scheu sich Finsternis von ihm, Und sogleich die Elemente Scheidend auseinander fliehn.
Page 43 - GEFUNDEN Ich ging im Walde So für mich hin, Und nichts zu suchen Das war mein Sinn. Im Schatten sah' ich Ein Blümchen stehn, Wie Sterne leuchtend, Wie Äuglein schön. Ich wollt' es brechen; Da sagt' es fein: Soll ich zum Welken Gebrochen sein?
Page 85 - Wie an dem Tag, der dich der Welt verliehen, Die Sonne stand zum Gruße der Planeten, Bist alsobald und fort und fort gediehen Nach dem Gesetz, wonach du angetreten. So mußt du sein, dir kannst du nicht entfliehen, So sagten schon Sibyllen, so Propheten ; Und keine Zeit und keine Macht zerstückelt Geprägte Form, die lebend sich entwickelt.
Page 83 - Freue dich, höchstes Geschöpf der Natur, du fühlest dich fähig, Ihr den höchsten Gedanken, zu dem sie schaffend sich aufschwang, Nachzudenken.
Page 16 - Als trieb' ein Cherub flammend ihn von hinnen; Das Auge starrt auf düstrem Pfad verdrossen, Es blickt zurück: die Pforte steht verschlossen.
Page 16 - Als glich' es ihr, am blauen Äther droben Ein schlank Gebild aus lichtem Duft empor! So sahst du sie in frohem Tanze walten, Die lieblichste der lieblichsten Gestalten. Doch nur Momente darfst dich unterwinden, Ein Luftgebild statt ihrer festzuhalten; Ins Herz zurück!

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