Sämmtliche werke: Erste originalausgabe aus des dichters handschriften durch W. Körte...

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Im Büreau für literatur und kunst, 1811
 

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Page 177 - Sie sich gemengt: nicht, um es durch gewinstlose Betrachtungen von seiner Arbeit abzuziehen, sondern um es zu seiner Arbeit zu ermuntern, und seine Arbeit zur Quelle ihm angemessener Begriffe, und zugleich zur Quelle seines Vergnügens zu machen.
Page 177 - Sie nur haben das Volk eigentlich verstanden, und den mit seinem Körper thätigern Theil im Auge gehabt, dem es nicht sowohl am Verstande, als an der Gelegenheit fehlt, ihn zu zeigen. Unter dieses Volk haben Sie sich gemengt: nicht, um es durch gewinstlose Betrachtungen von seiner Arbeit abzuziehen, sondern um es zu seiner Arbeit zu ermuntern, und seine Arbeit zur Quelle...
Page 36 - ... fürsichtig dem Magister nach, Wieschen. Ach Mamsell, Prinzessin, Engel, meine Göttin, ,Neulich sprach ich mit den Bergen, Und sie priesen mir ihr Silber, Und den Schatz in goldnen Adern, Und sie wollten mir ihn schenken -' alle Hagel und Wetter, höre einer den Chabot, wie er die Berge hinaufdrückt ,Und die Sänger auf den Zweigen Jagt er aus den grünen Zellen In die Ritzen hohler Klippen — ' Kotz-Kreuz-Element, es geht nicht anders, Selinde. Ob Sie nun mag oder nicht, Jungfer Fegebanck,...
Page 51 - Oft, wenn ich unter Rosen lache, Und meine Tage frölich mache, Brummt er wie ein gereizter Bär. Er brummt, daß ich die Tugend hasse, Weil ich den Himmel sorgen lasse, Und sing, und nicht so bin wie er. O Muse, Freundin freier Jugend, Wie dich, so lieb ich auch die Tugend. Sie spottet, lacht, und scherzt, wie du! Als ich den Narren jüngst verlachte, Bis er vor mir ein Kreuze machte, Gab sie mir selber Witz dazu.
Page 75 - Denn Tugend und Freude Sind ewig verwandt! Es knüpfet sie beide Ein himmlisches Band. Ein reines Gewissen, Ein ehrliches Herz Macht munter zu Küssen, Zu Tänzen und Scherz. Ihr Faunen, ihr Nymphen! Es gab euch ein Gott Die Gabe zu schimpfen Und Mienen zum Spott.
Page xv - Hier wollen wir der Freundschaft opfern, Hier wollen wir den Himmel loben, Ihn loben, aber ihn nichts bitten. Hier wollen wir uns kennen lernen, Hier wollen wir am Ufer trinken 30 Und trinkend scherzen und uns küssen.
Page 56 - Anfang, als die Welt begann, Sah Jupiter den ersten Mann, Wie einsam, wie voll Ernst er sann: Von wem doch das, was ist, den Ursprung hätte; Wie er, den Grund von jedem Ding Zu finden, oft in Winkel ging, Und immer mit ihm selber redte.
Page 74 - Komm, Zephyr, laß in diesen Büschen Mich deinen sanften Hauch erfrischen; Du kannst mit angenehmen Lärmen In dieser schönen Linde schwärmen. Du kannst, auf ihren zarten Zweigen, Gemach zu mir herunter steigen; Kannst auch mit meinen Locken spielen, Und mich mit deinem Fittich kühlen. Du magst mit deinen Gaukeleien Die Blumen auseinander streuen! Ich will schon frischere Violen, Ich will schon bess're Blumen holen. Denn, der mir jüngst mein Herz genommen, Wird bald hieher zu weiden kommen;...
Page 131 - Dank! O wie dampft er in die Nase! O wie sprudelt er im Glase! Welch ein Trank! Alle Sorgen, alle Schmerzen Tödtet er, und alle Herzen Macht er froh. Durstig sang zu seinem Preise Dieses schon der grosse Weise Salomo!
Page 177 - Sich zum Volke herablassen, hat man geglaubt, heiße: gewisse Wahrheiten (und meistens Wahrheiten der Religion) so leicht und faßlich vortragen, daß sie der Blödsinnigste aus dem Volke verstehe. Diese Herablassung also hat man lediglich auf den Verstand gezogen; und darüber an keine weitere Herablassung zu dem Stande gedacht, welche in einer täuschenden Versetzung in die mancherley Umstände des Volkes besteht.

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