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ACTORUM BOHEMICORUM,

Das ist:

arhaffte vnd eigent,

liche Beschreibung aller fürnembsten

vnd denckwürdigsten Hißorien vnd Geschichten/Welche sich im Konigreich Böheÿmb/ vnd dessen incorporirten Ländern von vorigen Keysers MATTHIAE, hochlöblicher Gedechtniß/ Tode an biß auff jeriger Keyserl. May. FERDINANDI II. Crdnung/ tempore interregni, def 1619: Jahrs/begeben vnd jugetragen

haben:

Auß allerhand glaubwürdigen publicis fcriptis in eine feine richtige Ordnung zufammen bracht/ vnd jedermenniglich zu guter Fachrichtung in Druck

verfertiget.

M. DC, XXI,

Vorrede deß Auctoris
ACTOR, BOHEMICOR

An den

Christlichen Leser/

Reundlicher lieber Lefer/ daß diese Historia Belli Bohemicinotig/niglich vnd in gute Obacht zu nemen seyt Sarff mienes crachtens/ bey Rechtverständigen Leuten kei tes weitlenfftigen Beweises/ berørab wenn man betrach et/ daß dieser Krieg die höchsten Häupter der Welt anges ht/darunter viel gewaltig denckwürdige mutationes vnd A&en vorlauf fen/dar on auch gleichsam Gott selbsten vom Himmel mit öffentlichen an gezündeten Fackel hat zeugen / vnd allen Menschen har ankündigen lassen wollen/wie im ersten Theil nach Notturfft vermeldet worden. Gleich wie aber in der Præfation daselbsten von Gelegenhier deß gangen Böhmer landes Bericht geschchen: also foljes in diesem andern Theil etwas nugs fiches/ doch fürglich/angezeiget werden/ de Belli caufis, von eines rechts messigen Kriegs vornembsten Brfachen/damit der Chriftliche Leser nicht allein dieser Böhemischen/ sondern auch anderer Deutschen Krieg/ja al ker Kriegeshistorien rechte Wissenschafft haben/vnd daron desto besser ju diciren moge. Denn es gehören zu einem rechtmessigen Krieg fürnemb lich 4. Vrfachen vnd Requifita, welche wol follen in acht genomen wer Belli legiti ben/ als: Erftlich caufa Efficiens, wer den Krieg führen sol/nemblich mi & necefdie rechtmessig ordentliche Obrigkeit/ welcher das Schwerdt von GOtt farii quatuor ift angegürtet vnd befohlen, solches an Gottes start auff seine Befehl Requifita Ampeshalber ordenetlicher weise zugebrauchen. Rom.13.1. Pet..Ier.48 obfervanda. Gort vom Himmel ist allein der/ so Monarchien vnd Königreiche in der

I.

Welt anordenet/darinnen Keyser/König/Fürsten vnd Regenten ein vnd Caufa Effiabsent/ wie sich der Fürstliche dapffere Held Johann Friederich Churf. ciens, zu Sachsen hochlöblicher Gedechtniß Anno 1548. getröster vnd gesagt: DEVS eft qui transfert & ftabilit regna: Oder wie der Röm. Keyser Titus Vefpafianus geredet hat: Principatum fato dari, Es sey ein sons derliche GOttes fchickung vnd Gabe/ daß einer zum Keyserthumb oder Regiment Comme/wemes GOtt gönne/ dem werde es derowegen er die

jenige

1

Henige/so wider Ihnt practicirten, daß sie Keyser würden/freundlich ge roarnet/daß sie ja von ihrem Vornemen abstehen wollen/jh: practiciren helffe doch nicht/ hat wetter nichts wider sie fürgenommen/ wte Sueton. schreibet. Ist löblich vnd wol geredt vnd gethan. Den Königen ift die Obrigkeit gegeben vom HERR NÆnd die Gewalt vom Hehesten/vnd Fie sind seins Reichs Amptleute/ sagt die vnwandelbare Weißheit Gottes Sap. 6. fogar/ daß feiner fein Gewalt vber einigen Menschen hette/wennt Freshm nicht von oben herab gegeben were." GOtt hat nicht allein alle Monarchien vnd Königreiche von Ewigkeit her verordnet/vnd jedern fatalem periodum, gewisse Zeit önd Stunde beftimpe, wie lange sie weren Follen/ Sondern hat auch die Personen/ so er zu Königen vnd Regenten haben wil/dartu deputirt, che sie in die Welt geboren worden/vnd ihnen ihr Königreich gleichsam dargeschlet vnd zugewogen/ wie er König Cyrum jum Monarchen der Persier deputirt, wol in 200. Jahren zuvor cheer geboren worden/vnd von ihm verkündiget/ Er werdeherauff teme men wie ein Lowe, die festen Stått Babel zu zerschleiffen: "wieer Saul von Eseln genommen vnd hinter den Fassen zum Könige herfür gezogen: soie er David wider alles tøben vnd grimmen deß Sauls/ Cyrum wider alles mördliches beginnen seines Großvatters Aftyagis, Jtem Matthiam Hunniadem garauß dem Gefängniß/ dartanen er zu Prag vmbs Leben gefangen gelegen/ zum Königreich herfürgezogen hat/ darvon inheiliger Schrifft/ deßgleichen bey Herodoto, in Cofmographia Münsteri vnd andern Hiftoricis vnd Keyser Chronicis, fonderlich herin Mich. Saxonis vnd Megiferi, welche Fürstliche vnd alle fürnehme Personen billich fleissig fengnugsam zu befinden. Wie aber GOtt die Könige vnd Kd. nigreich gibt/ also gürtet er den Königen das Schwerdt widerumb abe/ reisst vnd nimmpt jhnen ihr Königreich vnd Länder/ vnd gibt sie andern. Welchen erzum Regenten nicht mehr haben wil/der muß herunter/weun er schon mit güldenen Ketten an den Himmel gebunden were." Vud das thut GOtt entweder durch den zeitlichen Todt/ oder durch eusserliche Macht vnd Gewalt anderer gewaltigen/ widerwertigen/ vnd bösen Nach barn/dadurch er die Hochmütigen vnd Bngerechten ihrer Ehren entsch wider sie streitet vnd Krieg führet/ vnd hiezu Boden flüchet/ wie an allen Po entsten mit verwunderung Göttlicher Providentz zu sehen. Die

7.3.

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