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scheinbaren Bahn retrograd zurückgelegt, und seitdem in 34 Jahren noch 25°. Damit harmonirt die Zunahme der Distanz, die Herschel 1. kleiner als 3", 3 fand und die jetzt 7", 08 ist. Eine Bahnbestimmung scheint noch nicht möglich. Herschel II. versuchte sie 1834 und gab dem Begleiter eine Umlaufszeit von 117 Jahren; allein diese Bahn weicht jetzt schon zu stark vom Himmel ab, um noch angenommen werden zu können.

39 Bootis. 1890. H. II. 79.

a = 14' 43',9; S = + 49° 26'.

Ein weisser Hauptstern von 5,8 mit einem 6", 5 hellen, purpurfarbigen Begleiter, 3",7 von ihm entfernt. Eine Andeutung der Stellungsveränderung ist durch Herschel's Messungen 1783, verglichen mit Struve's bis 1836 gegeben, die 71⁄2° beträgt, allein noch unsicher ist.

44 Bootis. 1909. H. I, 15.

a = 14' 58, 0; 8 = +48° 22'.

fast

Ein gelblicher Stern von 5,2 mit einem bläulichen von 6", 1 verbunden; schöner, bequem zu beobachtender Doppelstern. Der Begleiter bewegt sich in einer Bahn, deren verlängerte Ebene nahe durch das Sonnensystem hindurchgeht, und die folglich von uns, ähnlich wie die Bahnen der Jupiterstrabanten, nur als grade Linie gesehen wird. Herschel fand ihn 1781 in der Position 60° 6' und in einem Abstande kleiner als 2"; 1802 in 62° 54'. Er bezeichnet ihn als ein feines Miniaturbild des Castor. Zwischen 1802 und 1819 muss eine fast centrale Bedeckung beider Sterne vorgefallen seyn, denn 1819 fand ihn

Struve in 1",5 Distanz und 228°0′ Position, also fast genau auf der entgegengesetzten Seite, und seitdem hat in 17 Jahren die Distanz bis 3", 3 und der Winkel bis 234° 52' zugenommen. Vielleicht kann bald ein Versuch gemacht werden, die Elemente der Bahn aus den Beobachtungen abzuleiten.

n

Coronae. 1937. H. I, 16.

a = 16,1; =
15 16, 1; 8+ 30° 56'.

Der Hauptstern 5", 2 gelb; der Nebenstern 5"," 7 goldgelb. Aus den Beobachtungen Herschel's I. und Struve's (1791-1837) habe ich folgende Bahn hergeleitet, mit welcher die Beobachtungen von 1838 noch hinreichend übereinstimmen.

a = 1", 1912.
e= 0, 3537.
£ = 22 35,
i = 71° 29', 1.
2 = 263° 10', 3.
T 1815 März 14.

U = 43, 340 Jahre.

Bewegung rechtläufig.

8 Serpentis. 1954. H. I, 42.

a = 15' 26'4; S = +11.7.

Schönes glänzendes Doppelgestirn. Um einen 8TM hellen schwach gelblichen Hauptstern hat ein bläulich aschfarbener von 4", 5 in 53 Jahren 30°, also ein Zwölftel, seiner scheinbaren Bahn zurückgelegt. Die Distanz (2", 6) scheint zu Herschels Zeit etwas kleiner gewesen zu seyn.

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a = 15' 35',5; 8 = + 26° 52'.

Der grössere Stern 4",0 und grünlichweiss; der Nebenstern 7,0 und purpurfarben. Seit October

1826, wo Struve ihn zuerst beobachtete, hat er sich dem Hauptstern fortwährend genähert, ohne den Rich tungswinkel merklich zu verändern.

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In der letzten Beobachtung wurden gleichwohl noch die beiden Farben unterschieden. 1835 erschien er durchaus einfach, selbst beim heitersten Himmel und 1000 maliger Vergrösserung. 1836 war wieder eine Spur der länglichten Form in einer der frühern entgegengesetzten Richtung wahrzunehmen. Die Bahn scheint also von uns unter einem sehr spitzen Winkel betrachtet zu werden: über die Umlaufszeit und die übrigen Elemente lässt sich noch nichts ableiten.

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Dreifaches System. Hauptstern 4", 9 gelblich; näherer Begleiter 5", 2 gelblich; entfernterer 7, 2 matt bläulich. Die Stellungsveränderung ist bedeutend und die physische Verbindung aller drei Sterne gewiss. Der nähere Begleiter hat in 11 Jahren 12°, in 54 Jahren aber 180° seines scheinbaren Umlaufs direkt zurückgelegt und in der Zwischenzeit wahrscheinlich ein sehr nahes Perihel passirt, da er jetzt nur 1", 162 Distanz hat. Der zweite in 7",607 Distanz zeigt in 54 Jahren 14° Veränderung, und zwar retrograd. Die Bewegungen scheinen etwas

langsamer als bei Cancri, womit sonst dies System viel Aehnlichkeit hat, zu erfolgen, und zwischen den beiden hellern Sternen ein Lichtwechsel Statt zu finden. In etwa 4 Entfernung steht ein sehr kenntlicher Doppelstern (1999 Struve), der selbst bei starken Vergrösserungen mit Librae gleichzeitig beobachtet werden kann. Vielleicht stehen diese beiden Systeme selbst wieder in einem nähern physischen Nexus.

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Herculis. 2010. H. V. 8.

a = 16' 0,1; 8 = + 17° 31'.

Zwei gelbe Sterne vou 5,0 und 6,0 Grösse, die ihrenStellungswinkel(9o) nicht merklich geändert haben. Dagegen hat die Distanz seit 133 Jahren bedeutend abgenommen, wie folgende Zusammenstellung zeigt. 1703. 56,8 Flamsteed.

1792. 39,99 Herschel.

1822,7. 31,45 Struve.

1831,5. 31,23 Struve.

1836,3. 31,01 Struve.

Die Abnahme selbst ist ausser Zweifel; ob sie aber (wie hieraus zu folgen scheint) im vorigen Jahrhundert stärker als im gegenwärtigen gewesen, bleibt bei der Ungewissheit der alten Beobachtungen unentschieden.

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Der Hauptstern 5,0 und gelblich, der Nebenstern 6", 1 und bläulich. Aus den Beobachtungen seit Herschel I. bis 1836 habe ich folgende Bahu berechnet.

a = 2",9279
e = 0,5768

N = 129° 22', 0

i = 39 48,9

2 = 16 43,9

T= 1836 Sept. 26.

U 199,95 Jahre.

Bewegung rechtläufig.

2 Ophiuchi. 2055. H. I, 83.

a = 16' 22'1; ♪ = + 2° 22'.

Der Hauptstern 4", 0 und gelb; der Nebensteru 6", 1 und bläulich. Die Bahn scheint von einer Kreisbahn wenig abzuweichen; die Bewegung ist direkt und die Umlaufszeit etwa 40 Jahre. Ein Mehreres lässt sich für jetzt nicht bestimmen. Die Distanz, die 1825 nur 0,837 betrug, ist jetzt um etwa 0", 2 grösser. Herschel's Beobachtungen von 1783 und 1803 sind unsicher und nicht wohl mit einander vereinbar.

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Das Phänomen einer scheinbaren Bedeckung eines Fixsterns durch einen andern, in Folge des starken Neigungswinkels der Bahn, hat dieser Stern bereits zweimal, im J. 1802 (Herschel) und von 1828 bis 1831 (Struve) dargeboten. Vor und nachher ist der Begleiter aber jedesmal auf der entgegengesetzten Seite, wieder sichtbar gewesen. Die Beobachtungen sind ungemein schwierig. Der Hauptstern ist 1",0 und gelblich, der Begleiter 6,5 und röthlich (nach Struve; mir schien er 1838 ins Bläulichte zu spielen).

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