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Sämmtliche Schriften,

herausgegeben von

Dr. Joh. Georg Walch.

Dreizehnter Band.

Erste Abtheilung.

Die Haus: Postille nach Veit Dietrich.

Neue revidirte Stereotypausgabe.

ST. LOUIS, Mo.

CONCORDIA PUBLISHING HOUSE.

1904.

PRINTED IN U. S. A.

Haus-Poftifle,

nach Veit Dietrich.

Aufs Neue herausgegeben im Auftrag des Ministeriums der deutschen ev.-luth. Synode
von Missouri, Ohio und anderen Staaten.

ST. LOUIS, Mo.

CONCORDIA PUBLISHING HOUSE.

1904.

Borrede.

Ueber die Entstehung der Hauspostille er- | der Hauspostille entstanden sind, die man spätheilt Plochmann in der Vorrede zur ersten Auflage der Erlanger Ausgabe am besten Auskunft. Die geschichtlichen Notizen sind darin übersichtlicher zusammengestellt, als in der Vorrede der Walchschen Ausgabe. Darum drucken wir die Worte Plochmanns hier ab:

.....

Den Namen Hauspostille führt diese Predigt sammlung . . . . . deswegen, weil sie größten theils solche Predigten enthält, welche Luther zu Hause an Sonn- und Festtagen gehalten hat.

Diese Predigten“, schreibt er in der von ihm zu der Dietrichschen Ausgabe gefertigten Vorrede,,,hab ich unterweilen in meinem Hause gethan, vor meinem Gesinde, damit ich, als ein Hausvater, auch das meine thäte bei meinem Gesinde, sie zu unterrichten, ein christlich Leben zu führen.“ Veit Dietrich, von welchem wir nachher sprechen werden, bestätigt dies in seiner Zuschrift, indem er sagt: Luther habe diese Predigten daheim in seinem Hause an Sonn- | tagen, da er Schwachheit halben in der Kirche nicht predigen können, seinen Kindern und sei= nem Gesinde gethan.

Leider haben wir die Predigten, welche in der Hauspostille enthalten sind, nicht aus Luthers Feder, sondern aus seinem Munde, durch den treuen, aber oft nicht glücklichen Fleiß zweier seiner Zuhörer, des Veit Dietrich und Georg Rörer. Daher kommt es, daß allmählich zwei von einander so sehr abweichende Ausgaben

ter unter dem Namen doppelte Hauspostille in eine zu vereinigen gesucht hat. Veit Dietrich hielt sich lange zu Wittenberg bei Luthern auf, genoß das besondere Zutrauen desselben, war sein Tischgenosse, sein Reisegefährte, und schrieb seine Vorlesungen und Predigten sorgfältig nach. Später kam er als evangelischer Prediger an die Kirche zu St. Sebald in Nürnberg, und starb daselbst im Jahre 1549. Georg Rörer war der erste, welchen Luther als einen evangelischen Prediger und Diaconus in Wittenberg im Jahre 1525 ordinirt hatte. Er war ein treuer Gehülfe und Mitarbeiter Luthers, sorgte besonders für correcte Ausgaben der Lutherschen Schriften, und starb 1557 zu Halle. Beide nun schrieben unter andern auch die Predigten nach, welche Luther in den Jahren 1530 bis 1534 in seinem Hause gehalten hatte, und aus ihren Manuscripten sind die beiden so mannigfaltig verschiedenen Ausgaben der Lutherschen Hauspostille entstanden.

Die Dietrichsche erschien zuerst, von ihm selbst besorgt und zum Druck befördert, im Jahre 1544 in Nürnberg, mit einem Dedicationsschreiben an den Bürgermeister und Rath der Stadt Nürnberg, in welchem der Herausgeber sagt, er habe diese Hauspredigten mit eilender Hand aufgefaßt und bei sich behalten, nunmehr aber solche als einen edlen Schaß auch andern Christen mittheilen wollen, und zwar damit die

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