Der Skandal in Dostoevskijs Poetik: am Beispiel des Romans "Die Dämonen"

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P. Lang, 2000 - Literary Collections - 342 pages
Eskalationen bis zur Überschreitung von Grenzen und die spannungsreiche Konfrontation von Gegensätzen sind wesentliche Merkmale von Dostoevskijs Weltmodellierung, die sich auf die Grundstruktur des Skandals zurückführen lassen. Die Untersuchung zeigt die zentrale Bedeutung des Skandals für den Handlungsaufbau, die charakterologische Profilierung der Figuren und die textimmanente Axiologie anhand einer detaillierten Analyse des Romans Die Dämonen, die durch zahlreiche Vergleiche mit anderen Texten Dostoevskijs ergänzt wird. Unter Einbeziehung von Arbeiten der sowjetischen Kultursemiotik und in kritischer Auseinandersetzung mit Michail Bachtins Dostoevskij-Lektüre wird der Semantik des Lachens, des Gottesnarrentums und der Theatralisierung bei Dostoevskij ebenso nachgegangen wie den Strategien der Provokation und Verführung, die im Text auf verschiedenen narrativen Ebenen inszeniert werden. Der Akzent liegt dabei auf solchen Aspekten, die in Michail Bachtins Konzept des vielstimmigen, pluralistischen Kunstwerks ausgeblendet werden.

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Contents

Verlust der inneren und äußeren Regie
81
die subversiven Strategien
118
Der Dialog als Manipulation und Verführung
137
Copyright

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About the author (2000)

Die Autorin: Anja Otto wurde 1966 in Gießen geboren. Sie studierte Russistik, Bohemistik und Osteuropäische Geschichte in Kiel, Marburg und Hamburg. Im Anschluß an das Magisterexamen 1994 war sie für die Robert Bosch Stiftung ein Jahr als Lektorin für deutsche Sprache und Landeskunde in der Tschechischen Republik tätig. 1995 nahm sie mit Hilfe eines Stipendiums der Universität Hamburg die Arbeit an ihrer Dissertation auf; Abschluß der Promotion 1999. Seit 1999 ist sie Bibliotheksreferendarin an der Universitätsbibliothek Gießen.

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