Die Constitution der natürlichen Silicate auf Grundlage ihrer geologischen Beziehungen nach den neueren Ansichten der Chemie

Cover
Vieweg, 1874 - 153 Seiten

Im Buch

Ausgewählte Seiten

Andere Ausgaben - Alle anzeigen

Häufige Begriffe und Wortgruppen

Beliebte Passagen

Seite 4 - Formeln, das ist aber auch bei den gewöhnlichen binären Formeln der Fall und diese haben den Vorzug dass sie leichter zu übersehen und practischer verwendbar sind. Haushofer sagt in der Einleitung seiner Schrift „Freilich müsste man sehr sanguinisch sein, wenn man die Hoffnung haben wollte, über die Constitution der Körper, über die Lagerung der Atome je mit absoluter Gewissheit urtheilen zu können. Unsere Bestrebungen in dieser Beziehung werden wohl immer den Charakter einer Asymptote...
Seite 8 - Silicmmaffinität gegeben werden. Es ist damit angedeutet, dafs die Festigkeit, mit welcher das Silicium in einer Verbindung haftet, eine verschiedene sein kann. Zugleich drückt das Schema unabsichtlich eine gewisse Polarität, einen Gegensatz aus, der im Charakter der ungesättigten Affinitäten liegt und etwa durch die Bezeichnung (+)- -o-(-) sichtlich gemacht werden könnte.
Seite 8 - Bestandteile sich in ununterbrochenem Zusammenhange befinden müssen , ist man in complicirteren Verbindungen gezwungen, sowohl die Kieselsäuregruppen als die der Silicate als offene Verbindungen, Radicale, aufzufassen, welche mit den benachbarten Atomen und Atomgruppen durch eine oder mehrere Affinitäten zusammenhängen. Demzufolge kann das Anhydrid der Kieselsäure, welches als abgeschlossene freie Kieselsäure durch das Schema...
Seite 7 - Vorgang der Glimmerund Quarzbildung aus Orthoklas darstellen. Das Studium der Pseudomorphosen liefert trotz der Dürftigkeit des analytischen Materials zahlreiche ähnliche Belege, welche an Deutlichkeit der Sprache nichts zu wünschen übrig lassen. Jene fundamentalen Atomgruppen können, wie die gegebenen Formeln zeigen, als abgeschlossene, in sich gesättigte Verbindungen gedacht werden. Da man aber bei der Aufstellung von Constitutionsformeln von dem Grundsatze ausgeht, dafs alle Bestandtheile...
Seite 6 - SijH,O6 y-Diailicia usw Es ist auf Grund dieser Annahme nicht schwer, für jedes natürliche Silicat das passende Hydrat zu construiren , wenn man für die Werthe von m und n jede beliebige Zahl zu wählen sich vorbehält *). Wir können für den vorliegenden Zweck von dieser Hypothese um so eher absehen, als sie einer thatsächlichen Grundlage zu entbehren scheint. Man kennt zur Zeit keine andere Verbindung des Siliciums mit Sauerstoff als das Anhydrid Si02, welches als Quarz, Tridymit und Opal...
Seite 5 - ... von m und n jede beliebige Zahl zu wählen sich vorbehält *). Wir können für den vorliegenden Zweck von dieser Hypothese um so eher absehen, als sie einer thatsächlichen Grundlage zu entbehren scheint. Man kennt zur Zeit keine andere Verbindung des Siliciums mit Sauerstoff als das Anhydrid Si02, welches als Quarz, Tridymit und Opal wahrscheinlich mit drei verschiedenen Molecularwerthen auftritt. Feste Hydrate sind nicht mit Sicherheit nachgewiesen ; der Wassergehalt der künstlich dargestellten...
Seite 9 - Si2RO5, auf die auch in der Polysilicattheorie liegende Annahme hingewiesen : dafs mehrere Atome Silicium unter sich durch Sauerstoff verbunden werden können, wie z. B. im Steatit Si4Mg3H2Oi2 : *- Si— 0...
Seite 10 - M Es ist sicher nicht gleichgültig, welche Anordnung man den Atomen in der Formel giebt, sondern es müssen die genetischen Momente, gewisse chemische Wahrscheinlichkeiten, Rücksichten auf den verschiedenen Werth einzelner Theile, vielleicht auch auf die Symmetrie , Einfachheit und Festigkeit des graphischen Ausdruckes zu Rathe gezogen werden. Meistens aber wird die Frage vereinfacht durch das Auftreten von combinirten, in anderen Silicaten schon angedeuteten Radicalen, wie sich vielleicht am Besten...
Seite 7 - Allein diese einfachen Silicate scheinen die Fähigkeit und Neigung zu besitzen, nicht blos untereinander, sondern auch i als Multipla mit einzelnen Atomgruppen der Form SiO», R20, II VI RO und CRa)08 in Verbindung zu treten.

Bibliografische Informationen