Ecclesia semper reformanda: Die Reformidee in den spätmittelalterlichen KonzilienBachelorarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Theologie - Historische Theologie, Kirchengeschichte, Note: 1,3, Westfälische Wilhelms-Universität Münster (Katholisch-Theologische Fakultät), Sprache: Deutsch, Abstract: Im Diskurs der Erforschung des Mittelalters spielt der Reformbegriff eine große Rolle. Man spricht von 'Karolingischer Reform', 'Klosterreform', 'Reformpapsttum', 'Reichsreform', 'Kirchenreform' und Ähnlichem.1 Dabei ist 'Reform' keinesfalls ein Schlagwort, das erst im historischen Rückblick entstanden ist. Der Begriff 'reformatio' war im Ausklang des Mittelalters in aller Munde. Besonders laut wurde der Ruf nach einer grundlegenden Kirchenreform. In einer deutlich pathetischen Predigt zu Beginn des Konstanzer Konzil heißt es: "Wie notwendig die Reform der Kirche ist, weiß alle Welt, weiß der Klerus, weiß das ganze Christenvolk. Der Himmel, die Elemente, das Blut der täglich zugrunde gehenden Seelen, ja selbst die Steine rufen nach Reform."2 Das 15. Jahrhundert, in dem das Konstanzer Konzil und die anderen sogenannten Reformkonzilien stattfanden, war in der Dichte der Forderungen nach Kirchenreform sicherlich einzigartig. So schreibt der Kommunikationswissenschaftler Ralf Bollmann: "Keine andere Epoche war so sehr von diesem Schlagwort ['Reformatio', Anm. d. Autors] geprägt wie das 15. Jahrhundert."3 [...] 1 Vgl. MIETHKE, Jürgen: Kirchenreform auf den Konzilien des 15. Jahrhunderts. Motive - Methoden - Wirkungen. In: HELMRATH, Jürgen / MÜLLER, Heribert (Hg.): Studien zum 15. Jahrhundert. Festschrift für Erich Meuthen. Bd. 1. München: Oldenbourg 1994. S.13-42. S. 14. 2 Matthias Röder in einer Predigt zu Beginn des Konstanzer Konzils. Zit. nach: BOLLMANN, Ralph: Reform. Ein deutscher Mythos. Berlin: wjs 2008. 3 BOLLMANN, Ralph: Reform. S. 13. |
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