Gorgias - Existenz und Gesellschaftsentwürfe

Front Cover
GRIN Verlag, Jun 22, 2005 - Political Science - 16 pages
Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Politik - Politische Theorie und Ideengeschichte, Note: 1,3, Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald (Institut für Politikwissenschaft), Veranstaltung: Gorgias, 18 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Gerechtigkeit ist für Platon die entscheidende Tugend, wenn es um die Aufrechterhaltung der Ordnung des Gemeinwesens ebenso wie der in der Seele des Menschen geht. So geht er der Frage nach der Bedeutung und der Verwirklichung der Gerechtigkeit in besonderem Maße nach, denn sie ist leitend für alle anderen Grundtugenden; Weisheit, Tapferkeit, Besonnenheit. In diesem Sinne ist sie die Grundlage für die Existenz von Gemeinschaft und somit vom Menschen. Solch eine Zentralität stellte sich in der Konfrontation zwischen Sophisten und Machtpolitikern untersuchende Werk vor allem im Bezug zur Kunst der Rhetoren steht. Untersucht werden soll also die Herausarbeitung der Bedeutung der Gerechtigkeit für die Gesprächspartner im vorliegenden Dialog, angeregt durch die Bedeutung des Themas im Seminar über Platons Werk „Politikos“. Hier wurden die Möglichkeiten des Politikers aufgezeigt, einen Staat von Dauerhaftigkeit zu schaffen, indem er die rechte gesellschaftliche Ordnung schafft. Diese Ordnung würde nur unter der Führung seiner Politik durch Gerechtigkeit gelingen. Im „Gorgias“ wird anhand einer Unterredung zum Thema Rhetorik die Moral der Rhetoren und Rhetorenpolitiker untersucht. Die Gerechtigkeit als Haupttugend ist Grundlage des moralischen Handelns und somit für Platon Bestand schaffend für Gesellschaft – für menschliche Existenz – und Prüfstein für die Richtigkeit jeglicher Tätigkeit. Die Unvollkommenheit der Rhetorik in diesem Punkt und somit in Bezug auf ihre Berechtigung, Bestandteil der Gesellschaft zu sein, soll durch das dialogisch verfasste Werk Platons – Schüler Sokrates’ – herausgestellt werden. Eine Datierung des Werkes „Gorgias“ ist bisher nicht gelungen, es wird in die späten Jugendjahre, bzw. in die Übergangsdialoge (393-388 v. Chr.), eingeordnet, also vor der ersten sizilianischen Reise. Der Dialog wird in der Literaturwissenschaft in die so genannten Sophistengespräche eingeordnet, gleichwohl er diese in der Ernsthaftigkeit, der Entschlossenheit, einen klaren Standpunkt zu vertreten und der sukzessiven Konsequenz der Schlussfolgerungen weit überragt und zu den bedeutendsten Werken Platons gehört. Die Gespräche finden zwischen Kallikles, dem aristokratischen Hausherren und wohlhabenden Politiker, seinen Gästen Gorgias, Polos, Chairephon und Sokrates statt. [...]

Bibliographic information