Harmonisierung der Körperschaftsteuer-Bemessungsgrundlage: Ein sinnvolles Instrument zur Eindämmung der Verlagerung steuerpflichtiger Gewinne innerhalb der Europäischen Union?

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GRIN Verlag, 2007 - Business & Economics - 76 pages
Diplomarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich BWL - Rechnungswesen, Bilanzierung, Steuern, Note: 2,3, Georg-August-Universität Göttingen, 88 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Die voranschreitende Globalisierung führte in den letzten Jahren zu einer Verringerung der nationalen Bindungen in den wirtschaftlichen Beziehungen. Innovationen bei den Verkehrs-, Informations- und Telekommunikationstechnologien, sowie die Liberalisierung der internationalen Güter-, Kapital- und Arbeitsmärkte haben zur Folge, dass Produktionsfaktoren wandern, die internationale Arbeitsteilung zunimmt und das Handelsvolumen steigt. Die gestiegene Mobilität und der Abbau vieler Barrieren bieten grenzüberschreitend tätigen Unternehmen neue Möglichkeiten zur Steuerplanung. Aus dieser Entwicklung heraus sind in den letzten Jahren eine Reihe von Problemen erwachsen. Innerhalb der Europäischen Union (EU) werden die Gewinne multinationaler Unternehmen in jedem Land separat besteuert. Dadurch sind diese Unternehmen in der Lage, Gewinne ihrer Tochtergesellschaften durch die Manipulation von Verrechnungspreisen oder steuerlich motivierte Finanzierungsstrategien in Länder zu verschieben, in denen sie geringer besteuert werden und können somit ihre Gesamtsteuerbelastung senken. Die Konsequenz dieses Verhaltens ist ein Sinken der Steuereinnahmen der Länder, aus denen die Gewinne abfließen. Darüber hinaus wächst der Druck auf die Regierungen, eine Abwanderung der Unternehmen in Länder mit günstigeren Steuerkonditionen zu verhindern. Innerhalb der EU bestehen große Unterschiede in den Besteuerungssystemen, Steuersätzen und Bemessungsgrundlagen, welche zu einem Steuerbelastungsgefälle führen. Da die einzelnen Mitgliedstaaten bemüht sind, ihre Steuereinnahmen aus der Unternehmensbesteuerung zu sichern, um die Versorgung mit öffentlichen Gütern zu gewährleisten, besteht die Gefahr eines ruinösen Steuerwettbewerbs zwischen den Mitgliedstaaten, der zu einem Steuersenkungswettlauf führen könnte. Wird die Steuerpolitik als Instrument genutzt, um Kapital und Unternehmenssitze anzuziehen, sinken die Steuersätze soweit, dass im Endeffekt alle Staaten zu geringe Einnahmen verzeichnen, um öffentliche Güter in unveränderten Umfang bereitstellen zu können. Regierungen sind in der Lage Investitionsentscheidungen internationaler Unternehmen zu beeinflussen, indem sie Steuervergünstigungen für bestimmte Sektoren bieten, einen niedrigen Steuersatz.

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