Identitätsbildung, soziale Netzwerke und professionelle psychosoziale Versorgung: Eine Auseinandersetzung

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GRIN Verlag, Apr 13, 2010 - Psychology - 23 pages
Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Psychologie - Entwicklungspsychologie, Note: 1,7, Hochschule München (Fakultät für angewandte Sozialwissenschaften), Sprache: Deutsch, Abstract: Die postmoderne westliche Gesellschaft ist geprägt durch die voranschreitende Erosion lange gewachsener Bezugssysteme in denen Menschen leben und die ihnen helfen ihre Identität angemessen und mehr oder weniger selbstbestimmt auf- und auszubauen, die Unterstützung und Schutz bieten und weitgehend die Basis für ein Leben in der Gesellschaft darstellen. Gerade in den Metropolen westlicher Gesellschaften, aber nicht nur dort, zeichnet sich eine zunehmend stärkere Atomisierung und Individualisierung der Gesellschaft ab. Eine zweischneidige Entwicklung. Eröffnen sich dem Individuum auf der einen Seite Möglichkeiten die es vorher schlicht nicht hatte weil ihm beispielsweise der Zugang zu bestimmten Systemen fehlte oder vorenthalten wurde, so wird dem Einzelnen auf der anderen Seite mehr Eigenverantwortung für seine, häufig auf Mikroebene gar nicht allein lösbaren, Probleme überantwortet. Insbesondere in der Sozialpolitik aber auch in der Öffentlichkeit selbst wird der Ruf nach mehr Eigenverantwortung der Bürger laut. Die Begrenztheit staatlicher Ressourcen wird gebetsmühlenartig skandiert und die Stimmung gegenüber (wirtschaftlich) Benachteiligten immer gereizter. Unterstrichen wird dieser Kreislauf durch die Forderung nach mehr Leistung des Einzelnen, immer im Sinne der stets zu optimierenden Konkurrenzfähigkeit im Zeitalter der Globalisierung. Die traditionell sozialstaatliche Unterstützung gerät unter Druck. Im Bereich der Sozialpolitik tobt seit langem ein bizarrer Diskurs in dem versucht wird Verantwortung zunehmend an Systeme zurückzugeben die allenfalls noch nostalgischen Wert haben, als Lebensentwürfe einer Minderheit zu sehen sind und als tragender Pfeiler einer individualistisch dominierten Solidargemeinschaft sicher ungeeignet sind. So wird beispielsweise der Widerspruch und die missliche Lage der sog. „Keimzelle der Gesellschaft“, der Familie, bei genauerem hinsehen mehr als deutlich. Familien sollen auf der einen Seite zunehmend Verantwortung für ihre Mitglieder und deren soziale Notlagen übernehmen (Kinder, Jugendliche, Alte, Kranke etc.). Auf der anderen Seite stellt die klassische, jahrhundertelang gelebte und v.a. intergenerative Daseinsform der Familie seit Jahrzehnten ein Auslaufmodell dar. Hinzu kommt ein kontinuierlicher Rückgang der Geburten in westlichen Industrienationen sowie eine zunehmende Vergreisung der Gesellschaften. Das Verhältnis zwischen Leistungsfähigen und Bedürftigen in diesen Mikrosystemen steht auf dem Kopf.

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Contents

Einleitung
Bedeutunq sozialer Netzwerke für die menschliche Entwicklung
Ausbildung der Identität
2
31 Ebene der situativen Selbstthematisierung
3
32 Ebene der Teilidentitäten
4
33 Ebene der Metaidentität
5
Anerkennung und soziale Netzwerke
6
Menschen in psvchosozialen Notlagen und Prozesse der ldentitätsbildung
9
Identitätsbildung soziale Netzwerke und die professionelle psvchosoziale Versorgung
11
7 Schluss
16

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Common terms and phrases

Alltag ambulant-komplementäre Aufmerksamkeit Ausbau Ausbildung der Identität Auswertung durch Datenbanken Auswirkungen bedarf Bedeutung sozialer Netzwerke beispielsweise benötigt Bereich biografische Erfahrungen biografische Kernnarrationen Bundesrepublikanische Psychiatriereform chronischen psychischen Erkrankungen Deviantes dominierende Teilidentität Ebene der Metaidentität Ebene der situativen Ebene der Teilidentitäten eigenen einzelnen Ermutigung zum aufrechten Erosion Europäische Kommission Europäischen Union Globalisierung GRIN Verlag Grünbuch Gruppe Handeln Hilfesystem hohem Maß identitätsstiftend http://de.wikipedia.org/wiki/Kaspar Hauser Identitätsarbeit Identitätsgefühl Identitätsprojekte Individuum Insbesondere jeweiligen Gesellschaft Kaspar Hauser Kindern Klientel KOhärenz Kollektiven Lebensentwürfe Menschen in psychosozialen menschliche Entwicklung Netz Netzwerkbezügen Netzwerke und professionelle Netzwerke von Betroffenen Netzwerkstrukturen Notlagen und Prozesse Nutzer psychosozialer Person positive Bewertung professionalisierten Hilfe professionelle psychosoziale Versorgung professionellen Helfer psychiatrischen psychische Gesundheit psychischen Erkrankung psychosozialen Notlagen Ravensburg Rolle Selbstwertschätzung situativen Selbstthematisierung soll sowie Sozialpartner sozialstaatlich ständig Straus Strukturen Subkultur Subsidiaritätsprinzip Teilidentitäten ausgebildet Teilidentitäten zu KOOrdinieren tragende Umfeld Umwelt Verhalten Verortung Versorgung Eine Auseinandersetzung Vielmehr Wechselspiel Weiterentwicklung der Identität wieder www.GRIN.com Zugehörigkeit zu Netzwerken zunehmend

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