Im Haus der Sprache wohnen: Wahrnehmung und Theater im FremdsprachenunterrichtAusgangspunkt der vorliegenden Studie ist ein zentrales Paradox des kommunikativen Fremdsprachenunterrichts: Das Lernziel der kommunikativen Kompetenz ist ein Ideal geblieben, meist entwickelt sich nur eine Minderheit schulischer Fremdsprachenlerner zu engagiert in eigener Sache Kommunizierenden, zu kompetenten und konversationell flexiblen Sprechern. Diese negative Bilanz wird im theoretischen Teil unter zwei sich ergänzenden Gesichtspunkten hinterfragt: dem der Interaktion und dem der Kognition. Zum einen ist die starre schulische Gesprächslogik mit ihren vorhersehbaren Abläufen dem Spracherwerb nicht gerade förderlich, zum andern werden im gesteuerten Fremdsprachenunterricht die Regelhaftigkeiten kognitiver Selbstorganisation und die Erkenntnisse der Zweitsprachenerwerbsforschung systematisch außer Acht gelassen. In den Praxisteilen werden schrittweise aufbauende Modelle eines aisthetisch-ästhetisch orientierten Fremdsprachenunterrichts vorgestellt: Es sind Übungen und Experimente zur visual literacy, zur Gehörsensibilisierung und zur Theaterarbeit; sie erlauben ein entwicklungsproximales Vorgehen und stimulieren die natürlichen Erwerbsmechanismen. So wird die Kreativität des Fremdsprachlers zu einer Ressource, die nicht nur dem eigenen Lernen zugute kommt, sondern der kulturerzeugenden Dynamik insgesamt. Es entsteht eine Kommunikationskultur sui generis, die erst die Bedingungen für Kommunikation schafft: Nähe, Kooperation, Solidarität. |
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Contents
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2 Kritisches Inventar | 54 |
22 Lernerzentriertheit | 60 |
51 Das Musikerleben und seine Verbalisierung | 245 |
Frédéric Chopin Prélude op 28 Nr 15 in DesDur Regentropfen | 256 |
53 Frère Jacques | 262 |
6 Klingende Porträts | 278 |
62 Tu me suis Marie Les Reines Prochaines | 290 |
63 Angela ist ein AnglerAngela ist ein Engel Namenvariationen | 295 |
7 Faszination des Sprachklangs | 301 |
72 Stimmgesten und Bedeutungsschatten Luciano Berio | 308 |
23 Wirklichkeiten und Interkulturalität | 65 |
Teil II Der Mensch ist ein Augentier | 77 |
1 Einleitung | 79 |
11 Das Umfeld | 81 |
12 La terre est bleue comme une orange Zur fremdsprachlichen Kreativität | 87 |
2 Thesen und Einstiegsübung | 99 |
Durch das Fenster | 100 |
3 Weiterführende Übungen zur visuellen Wahrnehmung | 109 |
32 Der weite Blick | 115 |
33 Experimente zu Wahrnehmung und Sprache | 116 |
34 Kulturgeschichtlicher Exkurs zur Entwicklung des Sehens | 121 |
35 Augenprotokoll | 123 |
Was man mit einem Text machen kann und wie es so schön ist | 131 |
Theoretische Überlegungen | 137 |
42 Sehen Erkennen und Benennen | 142 |
43 Wahrnehmungssensibilisierung im Fremdsprachenunterricht | 148 |
Seh und SchreibEtüden | 153 |
52 Schritte zum Bildverstehen | 155 |
53 Bilder demontieren | 162 |
6 Die Konstruktbildungskompetenz entwickeln | 166 |
Die Welterzeugungsmaschine | 183 |
7 Beobachter von vorne betrachtet | 187 |
Teil III Gehörsensibilisierung | 197 |
1 Der mehrdimensionale Wahrnehmungsraum | 199 |
2 Hören ist Fühlen ist Sehen Resonanz und Synästhesie als Facetten eines integrativen Hörkonzepts | 207 |
21 Hörertypologien und Hörkonzept | 211 |
22 Wahrnehmungsschulung und ästhetische Erziehung | 215 |
3 Umwelthören | 221 |
32 Probleme bei der Umsetzung von Höreindrücken | 224 |
33 In meinem Zimmer im Hauptquartier des Lärms Eine Performance | 227 |
4 Komponierte Klanglandschaften | 230 |
41 Wave in Worten | 231 |
42 Abläufe und Aufgabenstellungen | 235 |
43 Techniken und Hilfsmittel | 237 |
5 Atmosphärisches Stimmung Gefühl | 244 |
8 Gruppenimprovisation | 311 |
Teil IV Theater im Theater im Theater Eine Unterrichtsdramaturgie in fünf Akten | 319 |
0 Vorbemerkung | 321 |
1 Einleitendes | 324 |
11 Fremdsprache ist Rollensprache ist Kunstsprache ist Theatersprache | 327 |
12 Zusammenfassende Charakterisierung des Ansatzes | 334 |
Einstimmung | 339 |
21 Gedichtchoreographie | 340 |
22 Textdramatisierung | 346 |
23 Bild und Visualisierung als Anstoß zur szenischen Improvisation mit einem Exkurs zu Stanislawskis System | 353 |
Vom szenischen Lesen zum interaktionalen Sprechen | 362 |
25 ALLES ist TheaterTHEATER ist alles | 372 |
OneWomanShow | 402 |
Das Stück wird angezettelt | 410 |
Die Schauspieler auf der Suche nach den Personen | 412 |
Der Schauspieler zwischen Ich und NichtIch | 426 |
34 Die fremdsprachige Persona als Ausdruck eines möglichen Selbst | 431 |
35 Das magische Alsob des Fremdsprachlers | 437 |
Theaterwerkstatt und Aufführung | 445 |
ACHTUNG FERTIG LOS | 447 |
Das Verwandlungspotenzial des Spiels | 452 |
43 Prozesse der Textproduktion und Textverarbeitung | 456 |
Ausklang | 472 |
Fremdsprachenerwerb und Identität | 483 |
1 Absichtserklärung | 485 |
2 Narrative Identität | 488 |
3 Die Bedingungen von Kommunikation | 493 |
31 Eine egalitäre bikulturelle Kommunikationskultur | 497 |
die Genese sinnhafter Identität Meuter | 504 |
33 Identitätsprojekte | 508 |
34 Sprachenlernen ist Wunscherfüllung | 512 |
514 | |
Discographie | 537 |