Mariane – Opfer gesellschaftlicher Einflüsse oder ihrer eigenen Triebhaftigkeit?: Eine Szeneninterpretation zu Lenz' Werk "Die Soldaten"

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GRIN Verlag, Oct 15, 2009 - Literary Criticism - 16 pages
Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Humboldt-Universität zu Berlin, Sprache: Deutsch, Abstract: Sowohl „Die Soldaten“ als auch „Der Hofmeister“ sind wesentlich gesellschaftskritische Stücke: Weder Läuffer noch Mariane sind ausschließlich als Person verantwortlich für das Unglück, das sie trifft, sondern sie sind vor allem Opfer allgemeiner gesellschaftlicher Mißstände. In Lenz ́ Werken dominiert die Bedrängtheit der Figuren, d.h. sie stehen in einer Gesellschaft, die durch Zwänge und hohe Ansprüche auf sie einwirkt. Dadurch werden sie in Bahnen gedrängt, die sie nicht mehr realistisch einschätzen oder gar durchschauen können. Im Gegensatz dazu stehen die Triebhaftigkeit und der Drang nach sozialer Anerkennung, durch welche die Helden beherrscht werden. Seine Figuren stehen in einem ständigen Konflikt zwischen der Gesellschaft und sich selbst. Mariane, die Protagonistin in Lenz ́ Komödie Die Soldaten, erlebt, gekennzeichnet von eigener kindlicher Naivität sowie äußerlichem Druck, einen gesellschaftlichen Abstieg, der auch durch den Rettungsversuch der Gräfin de La Roche nicht aufgehalten werden kann. Das zentrale Thema, welches in Lenz' Werk thematisiert wird, ist, ob eine Hure immer eine Hure sei oder ob sie erst dazu gemacht würde. Diese allgemeine Fragestellung möchte ich in dieser Arbeit konkretisieren und an Hand von für diese Analyse wichtigen Szenen, klären, ob Mariane ihren sozialen Abstieg selbst verschuldet hat oder ob sie Opfer von gesellschaftlichen Normen und Regeln geworden ist.
 

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