Phantasien über Die Kunst, Von Einem Kunstliebenden KlosterbruderDe Gruyter, Incorporated, 1814 - 248 Seiten Diese Hardcover-Ausgabe ist Teil der TREDITION CLASSICS. Der Verlag tredition aus Hamburg ver ffentlicht in der Buchreihe TREDITION CLASSICS Werke aus mehr als zwei Jahrtausenden. Diese waren zu einem Gro teil vergriffen oder nur noch antiquarisch erh ltlich. Mit TREDITION CLASSICS verfolgt tredition das Ziel, tausende Klassiker der Weltliteratur verschiedener Sprachen wieder als gedruckte B cher zu verlegen - und das weltweit Die Buchreihe dient zur Bewahrung der Literatur und F rderung der Kultur. Sie tr gt so dazu bei, dass viele tausend Werke nicht in Vergessenheit geraten. |
Andere Ausgaben - Alle anzeigen
Häufige Begriffe und Wortgruppen
Albrecht Dürer alten Augen Bild Blick bloß Correggio dieſe Dinge edler einmal Empfindungen endlich Entzücken Erde erhabene ersten erzählt ewig Farben fein finden Fleiß Florenz Francesco Francia fremden Freude Fröhlichkeit fühl ganze Gedanken Gefühl Geist Gemählde Gemüth gewiß Giorgio Vasari Gott göttliche groß großen Hand Haupt Heilige Cäcilia heiligen herrlichen hervor Herz Himmel himmlischen höchsten hohen indeß innerlich inniger irdischen irgend iſt Jahre Joseph Jugend Kinder kleinen konnte Kraft kühn Kunst laſſen läßt Leben lebendig Leonardo Leonardo da Vinci lich Licht Liebe lieblichen ließ Lodovico Sforza Löne Mahler mahlte manche Mann Meister Menschen menschlichen möchte Musik muß Muth Natur Piero di Cosimo Raphael recht reden Schäße schen Schönheit Seele sehen ſein ſeine seltsamen seyn ſich ſie Sinn Sprache Stunden Theil theuren Thränen tiefen Töne unsers Vater viel vortrefflichen ward Wehmuth Weise weiß Welt Werke Wesen wieder wilde wohl wollte worin Worte wunderbare wußte
Beliebte Passagen
Seite 165 - Erwartungsvoll harrte er auf den ersten Ton der Instrumente; - und indem er nun aus der dumpfen Stille, mächtig und langgezogen, gleich dem Wehen eines Windes vom Himmel hervorbrach und die ganze Gewalt der Töne über seinem Haupte daherzog - da war es ihm, als wenn auf einmal seiner Seele große Flügel ausgespannt, als wenn er von einer dürren Heide aufgehoben würde, der trübe Wolkenvorhang vor den sterblichen Augen verschwände und er zum lichten Himmel emporschwebte.
Seite 75 - Ich kenne aber zwei wunderbare Sprachen, durch welche der Schöpfer den Menschen vergönnt hat, die himmlischen Dinge in ganzer Macht, so viel es nämlich (um nicht verwegen zu sprechen), sterblichen Geschöpfen möglich ist, zu fassen und zu begreifen.
Seite 57 - Schönheit: ein wunderseltsames Wort! Erfindet erst neue Worte für jedes einzelne Kunstgefühl, für jedes einzelne Werk der Kunst! In jedem spielt eine andere Farbe, und für ein jedes sind andere Nerven in dem Gebäude des Menschen geschaffen.
Seite 151 - Häuptern wehte: sie wälzte sich in immer größeren Wogen fort, wie ein Meer, und die Töne zogen meine Seele ganz aus ihrem Körper heraus.
Seite 206 - Erfindungen, weil sie menschliche Gefühle auf eine übermenschliche Art schildert, weil sie uns alle Bewegungen unsers Gemüts unkörperlich, in goldne Wolken luftiger Harmonien eingekleidet, über unserm Haupte zeigt, weil sie eine Sprache redet, die wir im ordentlichen Leben nicht kennen, die wir gelernt haben, wir wissen nicht wo ? und wie ? und die man allein für die Sprache der Engel halten möchte.
Seite 79 - Die Kunst aber, die durch sinnreiche Zusammensetzungen von gefärbter Erde und etwas Feuchtigkeit die menschliche Gestalt in einem engen, begrenzten Raume, nach innerer Vollendung strebend, nachahmt (eine Art von Schöpfung, wie sie sterblichen Wesen hervorzubringen vergönnt ward) — sie schließt uns die Schätze in der menschlichen Brust auf, richtet unsern Blick in unser Inneres und zeigt uns das Unsichtbare, ich meine alles, was edel, groß und göttlich ist, in menschlicher Gestalt.
Seite 164 - Geistes. Seinen Vater und seine Geschwister liebte er aufrichtig; aber sein Inneres schätzte er über alles, und hielt es vor andern heimlich und verborgen. So hält man ein Schatzkästlein verborgen, zu welchem man den Schlüssel niemandem in die Hände gibt.
Seite 166 - Dann hielt er sich mit seinem Körper still und unbeweglich, und heftete die Augen unverrückt auf den Boden. Die Gegenwart versank vor ihm; sein Inneres war von allen irdischen Kleinigkeiten, welche der wahre Staub auf dem Glanze der Seele sind, gereinigt; die Musik durchdrang seine Nerven mit leisen Schauern und ließ, so wie sie wechselte, mannigfache Bilder vor ihm aufsteigen.
Seite 199 - Die Gestalt des Heiligen war verschwunden, eine engelschöne Geisterbildung, aus leichtem Dufte gewebt, schwebte aus der Höhle, streckte die schlanken Arme sehnsuchtsvoll zum Himmel empor und hob sich nach den Tönen der Musik in tanzender Bewegung von dem Boden in die Höhe. Immer höher und höher in die Lüfte schwebte die helle Luftgestalt, von den sanftschwellenden Tönen der Hörner und des Gesanges emporgehoben! - mit himmlischer Fröhlichkeit tanzte die Gestalt hier und dort, hin und wieder...
Seite 93 - Harret, wie beim Gebet, auf die seligen Stunden, da die Gunst des Himmels euer Inneres mit höherer Offenbarung erleuchtet; nur dann wird eure Seele sich mit den Werken der Künstler zu Einem Ganzen vereinigen.