Was ist "normale" Wortstellung?

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GRIN Verlag, Mar 8, 2010 - Literary Criticism - 17 pages
Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Germanistik - Linguistik, Note: 1,0, Humboldt-Universität zu Berlin, Sprache: Deutsch, Abstract: In der linguistischen Forschungsliteratur der letzten Jahrzehnte existieren zahlreiche Diskussionen über die Frage, was eine ‚normale Wortstellung‘ in Sätzen ausmacht. Dennoch folgt aus den verschiedenen Forschungsansätzen keine umfassende Lösung des Problems und so betonen auch Altmann/Hofmann (2004: 109-112), dass die Erforschung des Begriffes ein allzeit interessantes Thema sei. Die Frage nach einer‚ normalen Wortstellung‘ im deutschen Satzbau ergibt sich daraus, dass nur einige Konstituenten festen Stellungsregelungen unterliegen, etwa die Prädikatskonstituenten. Im Mittelfeld jedoch ist die Abfolge der Konstituenten verhältnismäßig ungeregelt. Dadurch kann ein Satz verschiedene Wortstellungen und Betonungen im Mittelfeld des Satzes aufweisen und es ergeben sich Wortstellungen, welche markiert sind, also von der‚ normalen Wortstellung‘ abweichen. Worum es sich bei ‚nicht-normalen‘ und‚ normalen Wortstellungen‘ handelt, muss also notwendigerweise durchblickt werden, um einem Satz eine ‚normale‘ Satzgliedabfolge zuschreiben zu können. In der Forschungsliteratur zu diesem Thema gibt es zwei Ansätze, die sich grundlegend unterscheiden und von Hofmann (1994: 16-23) übersichtlich zusammengefasst werden. Einerseits wird u.a. von Jacobs (1988) angenommen, dass man nicht von einer ‚normalen Wortstellung‘ ausgehen kann und somit auch keine umfassende Definition geliefert werden muss. Andererseits ist u.a. Tilman Höhle (1982) der Ansicht, dass ‚normale Wortstellung‘ mithilfe spezifischer Kriterien und in Abhängigkeit von der Intonation im Satz festgelegt werden kann. Diese Strömung unterscheidet sich wiederum in den pragmatischen und den strukturellen Ansatz. Während Höhle eine pragmatische Definition liefert, geht zum Beispiel Lenerz (1977) von einer strukturellen Definition aus. In dieser Arbeit wird lediglich die pragmatische Herangehensweise von Höhle (1982) eine grundlegende Rolle spielen. Höhle (1982: 76) bringt die ‚normale Wortstellung‘ eines Satzes mit einer ‚normalen Betonung‘ in Verbindung. Sein Anliegen ist es, die Begrifflichkeiten ‚normale Betonung‘ und ‚normale Wortstellung‘ im Hinblick auf ihre sprachwissenschaftliche Relevanz zu untersuchen.
 

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