Zeitschrift für deutsche Philologie, Volume 28

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Verlag der Buchhandlung des Waisenhauses, 1896 - German philology
 

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Page 489 - EWIG Denn was der Mensch in seinen Erdeschranken Von hohem Glück mit Götternamen nennt, Die Harmonie der Treue, die kein Wanken, Der Freundschaft, die nicht Zweifelsorge kennt; Das Licht, das Weisen nur zu einsamen Gedanken, Das Dichtern nur in schönen Bildern brennt, Das hatt ich all in meinen besten Stunden In ihr entdeckt und es für mich gefunden.
Page 347 - Der Geist der Medizin ist leicht zu fassen; Ihr durchstudiert die groß' und kleine Welt, Um es am Ende gehn zu lassen, Wie's Gott gefällt.
Page 426 - Zurück, ergreift die Knaben, schlachtet sie Und setzt die ekle schaudervolle Speise Dem Vater bei dem ersten Mahle vor. Und da Thyest an seinem Fleische sich Gesättigt, eine Wehmut ihn ergreift, Er nach den Kindern fragt, den Tritt, die Stimme Der Knaben an des Saales Türe schon Zu hören glaubt, wirft Atreus grinsend Ihm Haupt und Füße der Erschlagnen hin. Du wendest schaudernd dein Gesicht, o König: So wendete die Sonn ihr Antlitz weg Und ihren Wagen aus dem ewgen Gleise.
Page 264 - Lo, here the gentle lark, weary of rest, From his moist cabinet mounts up on high, And wakes the morning, from whose silver breast The sun ariseth in his majesty; Who doth the world so gloriously behold, That cedar-tops and hills seem burnish'd gold.
Page 71 - In Hinterpommern liegt der Demantberg, der hat eine Stunde in die Höhe, eine Stunde in die Breite und eine Stunde in die Tiefe; dahin kommt alle hundert Jahr ein Vögelein und wetzt sein Schnäblein daran, und wenn der ganze Berg abgewetzt ist, dann ist die erste Sekunde von der Ewigkeit vorbei.
Page 488 - Gewiß, ich wäre schon so ferne, ferne, So weit die Welt nur offen liegt, gegangen, Bezwängen mich nicht übermächt'ge Sterne, Die mein Geschick an deines angehangen, Daß ich in dir nun erst mich kennen lerne. Mein Dichten, Trachten, Hoffen und Verlangen Allein nach dir und deinem Wesen drängt, Mein Leben nur an deinem Leben hängt.
Page 119 - Ach, es gibt eine traurige Klarheit, mit welcher die Natur viele Menschen, die an dem Dinge nur die Oberfläche sehen, zu ihrem Glücke verschont hat. Sie nennt mir zu jeder Miene den Gedanken, zu jedem Worte den Sinn, zu jeder Handlung den Grund...
Page 486 - Zeit einigermaßen vorgeeilt. Auch gegenwärtig, obgleich seit jener Epoche die Ideen sich erweitert, die Gefühle gereinigt, die Ansichten aufgeklärt haben, würde man das nun allgemein Anerkannte im poetischen Kleide vielleicht gerne sehen und sich daran in den Gesinnungen befestigen, in welchen ganz allein der Mensch auf seinem eigenen Montserrat Glück und Ruhe finden kann.
Page 76 - Lebensgehalt voll und frisch und warm erfassen. 2. Der Lehrer des Deutschen sollte nichts lehren, was die Schüler selbst aus sich finden können, sondern alles das sie unter seiner Leitung finden lassen.
Page 156 - Unter Mythologie verstehen wir die Summe der Bilder und Dichtungen, in denen ein Volk seine religiös -poetischen Anschauungen von der es umgebenden Natur und den in ihr wirkenden Kräften, die es als persönliche Wesen auffasste, ausgeprägt...

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