Anton Kerner von Marilaun: Leben und Arbeit eines deutschen Naturforschers

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C.H. Tauchnitz, 1908 - 392 pages
 

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Popular passages

Page xxi - AUS DER JUGENDZEIT Aus der Jugendzeit, aus der Jugendzeit Klingt ein Lied mir immerdar; O wie liegt so weit, o wie liegt so weit, Was mein einst war ! Was die Schwalbe sang, was die Schwalbe sang, Die den Herbst und Frühling bringt, Ob das Dorf entlang, ob das Dorf entlang Das jetzt noch klingt ? ,, Als ich Abschied nahm, als ich Abschied nahm, Waren Kisten und Kasten schwer; Als ich wieder kam, als ich wieder kam, War alles leer.
Page 42 - Die Lotosblume ängstigt sich vor der Sonne Pracht, und mit gesenktem Haupte erwartet sie träumend die Nacht. Der Mond, der ist ihr Buhle, er weckt sie mit seinem Licht, und ihm entschleiert sie freundlich ihr frommes Blumengesicht. Sie blüht und glüht und leuchtet, und starret stumm in die Höh; sie duftet und weinet und zittert vor Liebe und Liebesweh.
Page xxii - Mit hellem Wiesengrün und Saatengold, Von Lein und Safran gelb und blau gestickt, Von Blumen süß durchwürzt und edlem Kraut, Schweift es in breitgestreckten Tälern hin Ein voller Blumenstrauß, so weit es reicht, Vom Silberband der Donau rings umwunden!
Page 63 - s den Wissenden erbaut. Ist es Ein lebendig Wesen, Das sich in sich selbst getrennt? Sind es zwei, die sich erlesen, Daß man sie als Eines kennt? Solche Frage zu erwidern, Fand ich wohl den rechten Sinn: Fühlst du nicht an meinen Liedern, Daß ich Eins und doppelt bin?
Page 84 - Könnt ihr euch um mich vereinen, Dann bin ich in Indiens Hainen! Hat ein Zauber mich gebannt In des Morgens Fabelland? — Doch nicht lang soll Täuschung währen, Regen läßt auf Glas sich hören, Scharfer Wind fällt schneidend ein. Ein Gewächshaus war mein Hain, Und mein Indien liegt in Rüschhaus.
Page 161 - GLEICH UND GLEICH Ein Blumenglöckchen Vom Boden hervor War früh gesprosset In lieblichem Flor; Da kam ein Bienchen Und naschte fein : — Die müssen wohl beide Für einander sein.
Page 377 - Kommt!< - Ich war schneller fertig als mein Mann, Stifter wartete auf mich, und wir rannten durch die dunklen Gassen. Seit Tagen hatte die geschlossene Knospe des Kaktus uns beschäftigt wie ein Geheimnis. Nun stand die Pflanze auf dem Tische, von Lichtern umringt, wie auf einem Altare. Gottlob, auf uns zwei hatte sie gewartet! Mein Mann kam ein bißchen zu spät, denn nun spalteten sich die Blätter, erst ein ganz klein wenig, dann von Minute zu Minute mehr, dann quollen rotgoldene Staubfäden aus...
Page 381 - Aug'! .... Schöne Blume, was schwankst du doch Vor mir in unbewegten Lüften so scheu, So ängstlich? Ist denn ein Menschenaug' nicht wert Zu blicken in ein Blumenantlitz? Trübt Menschenmundes Hauch Den heiligen Gottesfrieden dir, In dem du atmest? Ach, immer wohl drückt Schuld, drückt nagende Selbstanklage Die sterbliche Brust, und du, Blume, du wiegst In himmlischer Lebensunschuld Die wunderbaren Kronen: Doch blicke nicht allzu vorwurfsvoll mich an!
Page 218 - Alle Gestalten sind ähnlich, und keine gleichet der andern; und so deutet das Chor auf ein geheimes Gesetz, auf ein heiliges Rätsel. O könnt' ich dir, liebliche Freundin, überliefern sogleich glücklich das lösende Wort!
Page 333 - A. Kerner. With a Prefatory Letter by Charles Darwin. The translation revised and edited by W. Ogle. 8vo. London, 1878. Erasmus Darwin. By Ernst Krause. Translated from the German by WS Dallas. With a preliminary notice by Charles Darwin. 8vo. London, 1879.

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