Uber die Seelenfrage: Ein Gang durch die sichtbare Welt, um die unsichtbare zu finden

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Verlag von Leopold, 1861 - Soul - 239 pages
 

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Popular passages

Page 97 - Und Gott der Herr machte den Menschen aus einem Erdenkloß und er blies ihm ein den lebendigen Odem in seine Nase. Und also ward der Mensch eine lebendige Seele.
Page 180 - Licht! Da unten aber ist's fürchterlich, Und der Mensch versuche die Götter nicht Und begehre nimmer und nimmer zu schauen, Was sie gnädig bedecken mit Nacht und Grauen. „Es riß mich hinunter blitzesschnell, Da stürzt...
Page 192 - Das identisch gemeinsame Wesen des Körpers und der Seele ist eben nichts Anderes als die solidarische Wechselbedingtheit der Selbsterscheinungen der Seele und der äußeren Erscheinungen des Körpers.
Page 7 - Von vornherein ist zu gestehen, die ganze Seelenfrage ist und bleibt eine Glaubensfrage; und wie wir es anfangen und wie wir enden mögen, für nichts werden wir exakte Beweise zu finden und zu liefern vermögen. Der exakte Beweis ruht auf Erfahrung und Mathematik; aber nur von der eignen Seele ist direkte Erfahrung möglich, und der Mathematik fehlt jeder Ansatz, eine andere zu beweisen.
Page 102 - Erfahrbaren selbst eingeschlagen ist, also nur das sür die andern, weiteren und höheren Gebiete in Anspruch zu nehmen, als gültig zu erachten, was sich um so mehr verallgemeinert, erweitert, steigert, je weiter und höher wir den Blick ins erfahrbare Gebiet richten, und dem Gesichtspunkte des Unterschiedes, der durch die größere Ferne, Weite, Höhe des Gebietes entsteht, dabei volle Rechnung zu tragen.
Page v - Studium war ich zum völligen Atheisten geworden; religiösen Ideen war ich entfremdet; ich sah in der Welt nur ein mechanisches Getriebe. Da geriet mir Okens Naturphilosophie in die Hände . . . Ein neues Licht schien mir auf einmal die ganze Welt und Wissenschaft von der Welt zu erleuchten; ich war wie geblendet davon.
Page 102 - Ansicht dessen zu gelangen, was darüber hinaus in den andern, weiteren und höheren Gebieten der Existenz gilt, an die wegen ihrer Ferne unsere Erfahrung nicht reicht, oder deren Weite und Höhe unsere Erfahrung überreicht und übersteigt...
Page 135 - Der gesamte Weg aber, den zufolge dieser Aufzählung die Menschheit hienieden macht, ist nichts anderes, als ein Zurückgehen zu dem Punkte, auf welchem sie gleich anfangs stand, und beabsichtigt nichts, als die Rückkehr zu seinem Ursprunge. Nur soll die Menschheit diesen Weg auf ihren eigenen Füßen gehen; mit eigener Kraft soll sie sich wieder zu dem machen, was sie ohne alles ihr Zutun gewesen: und darum mußte sie aufhören, es zu sein.
Page 218 - Der Mensch soll, so viel an ihm ist, die größte Lust, das größte Glück in die Welt überhaupt zu bringen suchen, ins Ganze der Zeit und des Raumes zu bringen suchen.
Page 22 - Wird ein ausgestreckter Armpolyp (Hydra) berührt, oder das Wasser, in dem er sich befindet, erschüttert, so zieht er sich plötzlich zu einem kleinen Klümpchen zusammen, gewiss ein Zeichen lebhafter Empfindlichkeit. Er geht dem Lichte nach, und stellt man ein Glas mit mehreren Polypen hin, so findet man nach einiger Zeit alle an der Lichtseite hängen. Der Polyp hat also mehrererlei Sinnesempfindungen. Er ist ungeheuer gefrässig, hascht begierig mit seinen Fangarmen...

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