Die gebärdensprache dargestellt für schauspieler sowie für maler und bildhauer, Part 1

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M. Du Mont-Schauberg, 1886
 

Common terms and phrases

Popular passages

Page 124 - Ich trotze allen Vorbedeutungen: es waltet eine besondere Vorsehung über den Fall eines Sperlings. Geschieht es jetzt, so geschieht es nicht in Zukunft; geschieht es nicht in Zukunft, so geschieht es jetzt; geschieht es jetzt nicht, so geschieht es doch einmal in Zukunft. In Bereitschaft sein ist alles.
Page 79 - Der mißversteht die Himmlischen, der sie Blutgierig wähnt: er dichtet ihnen nur Die eignen grausamen Begierden an. Entzog die Göttin mich nicht selbst dem Priester ? Ihr war mein Dienst willkommner als mein Tod.
Page 175 - Reizbarkeit unter Arbeiten des Berufs zu ersticken droht, so empfängt uns die Bühne - in dieser künstlichen "Welt träumen wir die wirkliche hinweg, wir werden uns selbst wiedergegeben, unsre Empfindung erwacht, heilsame Leidenschaften erschüttern unsre schlummernde Natur und treiben das Blut in frischeren Wallungen.
Page 13 - O höre mich! O sieh mich an, wie mir Nach einer langen Zeit das Herz sich öffnet, , Der Seligkeit, dem Liebsten, was die Welt Noch für mich tragen kann, das Haupt zu küssen, Mit meinen Armen, die den leeren Winden iin Nur ausgebreitet waren, dich zu fassen!
Page x - Schwer ist die Kunst, vergänglich ist ihr Preis. Dem Mimen flicht die Nachwelt keine Kränze; Drum muß er geizen mit der Gegenwart, Den Augenblick, der sein ist, ganz erfüllen, Muß seiner Mitwelt mächtig sich versichern Und im Gefühl der Würdigsten und Besten Ein lebend Denkmal sich erbaun — So nimmt er Sich seines Namens Ewigkeit voraus.
Page x - Denn schnell und spurlos geht des Mimen Kunst, Die wunderbare, an dem Sinn vorüber, Wenn das Gebild des Meißels, der Gesang Des Dichters nach Jahrtausenden noch leben. Hier stirbt der Zauber mit dem Künstler ab, Und wie der Klang verhallet in dem Ohr, Verrauscht des Augenblicks geschwinde Schöpfung, Und ihren Ruhm bewahrt kein daurend Werk.
Page 175 - Und dann endlich - welch ein Triumph für dich, Natur! ,- so oft zu Boden getretene, so oft wieder auferstehende Natur! wenn Menschen aus allen Kreisen und Zonen und Ständen, abgeworfen jede Fessel der Künstelei und der Mode, herausgerissen aus jedem Drange des Schicksals, durch eine allwebende Sympathie verbrüdert, in ein Geschlecht wieder aufgelöst, ihrer selbst und der Welt vergessen und ihrem himmlischen Ursprung sich nähern.
Page 176 - Natur! wenn Menschen aus allen Kreisen und Zonen und Ständen, abgeworfen jede Fessel der Künstelei und der Mode, herausgerissen aus jedem Drange des Schicksals, durch eine allwebende Sympathie verbrüdert, in ein Geschlecht wieder aufgelöst, ihrer selbst und der Welt vergessen und ihrem himmlischen Ursprung sich nähern. Jeder einzelne genießt die Entzückungen aller, die verstärkt und verschönert aus hundert Augen auf ihn zurückfallen, und seine Brust gibt jetzt nur einer Empfindung Raum...
Page xvi - Willen abhangen ; sein Gesicht wird glühen, seine Augen werden blitzen, seine Muskeln werden schwellen ; kurz, er wird ein wahrer Zorniger zu sein scheinen, ohne es zu sein, ohne im geringsten zu begreifen, warum er es sein sollte.
Page 81 - Der Himmel öffnet seine goldnen Thore, Im Chor der Engel steht sie glänzend da, Sie hält den ew'gen Sohn an ihrer Brust, Die Arme streckt sie lächelnd mir entgegen. Wie wird mir? — Leichte Wolken heben mich — Der schwere Panzer wird zum Flügelkleide! Hinauf — hinauf — die Erde flieht zurück — Kurz ist der Schmerz, und ewig ist die Freude!

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