Das Werk des Edvard Munch: vier Beiträge von Stanislaw Przybyszewski [and others]

Front Cover
S. Fischer, 1894 - Art, French - 95 pages
 

Selected pages

Other editions - View all

Common terms and phrases

Popular passages

Page 23 - ... toutes ces choses pensent par moi, ou je pense par elles (car dans la grandeur de la rêverie, le moi se perd vite!); elles pensent, dis-je, mais musicalement et pittoresquement, sans arguties, sans syllogismes, sans déductions.
Page 30 - Nommer un objet, c'est supprimer les trois quarts de la jouissance du poeme qui est faite du bonheur de deviner peu a peu; le suggerer voilä le reve. C'est le parfait usage de ce mystere qui constitue le symbole; evoquer petit ä petit un objet pour montrer un ctat d'äme, ou, inversement, choisir un objet et en degager un etat d'äme par une serie de dechiffrements . . .
Page 24 - Schmerzensextase blossgelegten Nerven setzt sich in eine entsprechende Farbenempfindung um. Jeder Schmerz ein blutroter Fleck; jedes langgedehnte Schmerzgeheul ein Gurt blauer, grüner, gelber Flecke; unausgeglichen, brutal neben einander, wie etwa die kochenden Elemente werdender Welten in wilden Gestaltungsbrünsten.
Page 4 - Große und Zukunftreiche an Munch, daß All das Tiefe und Dunkle, all das, wofür die Sprache noch keine Laute gefunden hat, und das sich nur als dunkler, ahnender Zwang äußert, sich bei ihm in Farbe kleidet und so ins Bewußtsein tritt.
Page 21 - Augenblick, in dem man erkennt, ddss das ganze Glück eigentlich nur eine Madenseligkeit ist, die die Sonne im Schmutz ausgebrütet hat. Ein anderes Bild aus demselben Cyklus „die Eifersucht" betitelt, stellt eine Landschaft dar mit fingerdicken Contouren im blödsinnigen, stumpfen Hell-Dunkel.
Page 29 - Kunst wirkt nur durch Wortklang, der eine Stimmung ausdrückt, oder durch eine Reihe von Bildern, welche diese Stimmung durch Anspielungen und Andeutungen suggerieren. Nommer un objet, sagt Stephane Mallarme, c'est supprimer les trois quarts de la jouissance du poeme qui est faite du bonheur, de deviner peu ä peu; le suggeier, voilä le reve.
Page 26 - ... hat keine Tradition, und wenn er noch welche hat, so wird er sie hoffentlich bald ganz und gar über Bord werfen. Munch will, um es kurz zu sagen, einen psychischen, nackten Vorgang nicht mythologisch, dh durch sinnliche Metaphern, sondern unmittelbar in seinem farbigen Äquivalente wiedergeben, und aus dieser Betrachtung heraus ist Munch der Naturalist seelischer Phänomene par excellence, ganz in demselben Sinne, wie Liebermann etwa der rücksichtsloseste Naturalist des Äußeren ist.
Page 40 - Er malt als Umrahmung zu einem kleinen Doppelbilde, in dem das stille und stürmische "Werben des Mannes geschildert wird, drei nackte Frauengestalten, von denen die eine gelb, die andere grün, und die dritte violett ist: das Weib, wie es in verschiedenen Farben schillert.
Page 84 - Und es rauscht in den Lüften wie von mächtigen Schwingen. Sie hält mit eisernen Fingern den Köder, dass er nicht zittert vor Furcht, sondern regungslos bleibt. Und da senkt sich langsam und schwer ein riesiger Schatten an ihre Seite.
Page 25 - ... hat Munch vollständig gebrochen. Er sucht seelische Erscheinungen unmittelbar mit der Farbe darzustellen. Er malt so, wie nur eine nackte Individualität sehen kann, deren Augen sich von der Welt der Erscheinungen abgewendet und nach Innen gekehrt haben. Seine Landschaften sind in der Seele geschaut, als Bilder vielleicht einer platonischen Anamnese; seine Gestalten sind musikalisch empfunden, rhythmisch, seine Felsen stehen wie Teufelsfratzen im Spuk des Fiebers, seine Wolken sehen wie...

Bibliographic information